TOTENMOND - "Tonberg Urtod"

Verfasst am 03. Juli 2005.

Ach ja, seit 1996 und ihrem Debüt „Lichtbringer“ waren Totenmond eine Band, die man liebt oder haßt. Was wurde nicht alles geschrieben und berichtet, doch die Mannen Pazzer, Senf und S.P.Senz haben sich über die Jahre nicht beirren lassen und kontinuierlich ihren Stil durchgezogen. Der Erfolg gab den Schwaben recht und nun haben sie mit „TonbergUrtod“ die Leiter erklommen, um die ganz großen Früchte ihrer Arbeit zu ernten. Auf dem siebten Album werden uns wieder richtig aggressive, treibende, schnelle und harte Songs wie „Wunderbarmend“, „Heroin“, „Im Schwarzen Kreis“ oder auch „Das Ewige Bluten – Faustrecht“ kompromißlos um die Ohren gehauen. Passend, da im krassen Gegensatz dazu stehen mit „Angstbeisser“, „Heidenfeuer“ und „Deine Leiche“ richtig zähe, schleppende und depressive Stücke gegenüber, wenn auch letzt genanntes mit einem gewaltigen Knüppelpart beginnt. Vor allem die Produktion paßt bei Totenmond wie die Faust aufs Auge, da hat Produzent Achim Köhler wieder ganze Arbeit geleistet und  so bleibt das Trio auch zurecht die führende Band des deutschen Metalcore. Für alle, die Totenmond noch nicht kennen, die Musik der Band kann man als eine Mischung aus alten Carnivore, einer Prise Laibach und diversen Punkeinflüßen beschreiben. Die tiefen und dominierenden Vocals von Pazzer sind ebenso ein Markenzeichen der Band wie die Texte, stets provokativ und richtig schön derb. Vor allem möchte ich mal behaupten, dass „TonbergUrtod“ wieder etwas mehr „Back To The Roots“ geht und auch mit diversen Samples viel Spannung aufbaut, was dem Album die Intensität und eine teilweise (gewollt) sterile Kälte verleiht. Die CD ist bisher das Sahnestück des Trios und ich werde auf keinen Fall die Chance verpassen, Totenmond im Herbst live auf der Bühne zu bestaunen.