XANDRIA - Neverworld’s End

VÖ: 24.02.12
(Napalm Records)

Homepage:
www.xandria.de

Ehrlich gesagt, eigentlich hatte ich XANDRIA schon abgeschrieben, denn nach den nicht wirklich überzeugenden Vorgängern und dem Ausstieg von Sängerin Lisa Middelhauve gaben schon viele keinen Pfifferling mehr auf die Bielefelder. Da aber Totgesagte länger leben haben sich XANDRIA mit Manuela Kraller (ja, die Dame von Haggard) eine neue Sängerin geangelt, die nach dem bombastischen und monumentalen Beginn von "A Prophecy of Worlds to Fall" mir ihre Stimme so sinnlich entgegen haucht, dass man hin und weg ist. Dazu dieser wirklich hymnenhafte Key Teppich, der orchestral wirkende Background und der dann auch sehr kraftvolle, opernhafte Gesang von Manuela haucht der Band neues Leben ein. Auch "Valentine" steckt voller Bombast, voller symphonischer und epischer Momente, die im Gesamtbild eine opulente Welt vor den Augen des Hörers öffnet, ohne auch nur eine Sekunde in Kitsch zu verfallen. Auch wenn Forevermore" im Ansatz gerne eine Ballade wäre, es sind immer griffige Riffs an Bord, der Track steigert sich in vollen Bombast, kann dann aber auch durch die verdammt sinnlich sanften Parts überzeugen. Die Härte steigert sich in "Euphoria" sogar noch ein wenig, das treibend emotionale Stück öffent sich verdammt weit und wirkt vor allem durch das Riffing mit den Keys als Gegenpol, die sich hier auf magische Art anziehen. Da paßt der leichte Growl Gesang perfekt als Stimmungsmacher mit hinein. Wenn man sieht, was Within Temptation für Erfolge feiern, sollte man sich XANDRIA’s "Blood On My Hands" mal anhören, diese Nummer kann da voll mithalten und hat auch das Zeug dazu, einzuschlagen wie eine Bombe. Super Solo, flotte Double Bass, harte Riffs und weit gefächerter Bombast, so darf man "Soulcrusher" gerne für eine Metal Oper vorschlagen. Dass die Band auch ganz sanft kann, bewiesen sie in "The Dream is still Alive" und auch hier weiß Manuela vollends zu gefallen, die Lady wirft alles an Gefühl in die Waagschale und verzaubert mit ihrer Stimme. Flott, fast schon Power Metal Elemente hat "The Lost Elysion" zu bieten, das die ganze Zeit treibt wie verrückt. Folk, Ballade, Bombast, Symphonic, das vereint "Call Of The Wind", dem mit "A Thousand letters" eine erneute, sanfte Nummer voller Emotion folgt, bei der es so manchem weiche Knie machen wird. Drückend, aber doch melodisch, so präsentiert sich "Cursed", das auch so einen Gary Moore Touch besitzt. Und falls XANDRIA mal eine Metal Oper kreieren, dann ist so ein Track wie "The Nomad´s Crown" mit Sicherheit dabei, denn dieser ist seinen über neun Minuten nicht nur leicht orientalisch angehaucht, mal meint beim Hören, dass man hier eine Story erzählt bekommt, die mit starken Gefühlen und harten Melodien untermauert wird.
Das ist mal ein richtig fettes und geiles, super produziertes Album, das man als die Wiedergeburt, die Auferstehung von XANDRIA bezeichnen kann, die auf "Neverworld’s End" stärker klingen den je.