LOREENA MCKENNITT - Troubadours Of The Rhine
VÖ: 02.03.12
(Quinlan Road)
Homepage:
www.quinlanroad.com
Dies ist eine Live-CD – das sollte man im Hinterkopf behalten, denn das Einzige, was darauf hindeutet, ist der Publikumsapplaus am Ende der Songs. Die Qualität hat trotz einer Live-Aufnahme ein Top Studioniveau und es werden Musikinstrumente benutzt, die ich schon lange nicht mehr gehört habe. Gerade Harfe und Cello hört man sehr selten auf rockigeren CDs. Jetzt will ich keine falschen Erwartungen wecken, denn das Ganze geht eher in Richtung Celtic und Folk. Ich gehe nur auf die wichtigsten Songs ein und muss selbst immer wieder nachschauen, welche der 9 Songs auf der CD jetzt Traditionals sind und welche von Loreena selbst geschriebene. "Bonny Portmore" mit dem traurigen Harfezupfen am Anfang ist ein typisches Traditional. "Down by the Sally Gardens" hört sich ein wenig nach 'Loch Lomond' an und ist wie auch "The wind that shakes the barlowes" ein Traditional. "Between the shadows" ist zwar eine Eigenkomposition, aber das Mainriff habe ich irgendwo schonmal gehört, auch wenn es so verändert wurde, dass ich es nicht mehr genau zuordnen kann. Es fügt sich aber wie die anderen Eigenkompositionen perfekt in das Gesamtbild ein. Selbst die E-Gitarre wirkt nicht störend, sondern rundet es im Stil von Oldfield ab. Und wer sich "The lady of Shallot" mal genauer anhört, der hört 'Norwegian Wood' von den Beatles raus. Aber nicht einfach nur kopiert, sondern eben gut abgeschrieben. "Stolen child" ist dann ein wirklich melancholisches Lied, getoppt von "The bonny swans", das mir am meisten zusagt, weil es mich so sehr an Clannad und Sally Oldield erinnert. Eine Eigenkomposition und absolut das geilste Lied auf der CD !!
Fazit: Das ist wirklich mal etwas Angenehmes für Zwischendurch. Etwas für den weichen Kern in uns allen. Klanglich, trotz Live-Mitschnitt, ein Traum und musikalisch, sowie stimmlich ein Gedicht. Denen, die auch gerne mal Enya, Sally Oldfield oder Clannad hören, kann ich diese CD nur sehr ans Herz legen. Wer aber schon depressiv veranlagt ist, der sollte die CD mit Vorsicht genießen.
Kauftip: Meine persönliche Meinung (wie ich immer betonen muss) ist, dass die CD mindestens die 100% verdient, wenn nicht sogar mehr. Gerade diese brillante Stimme in Verbindung mit der Harfe und dann noch das tiefe Cello dazu, das lädt mal zum Entspannen ein. Und kein schlechtes Lied auf der CD, das die Wertung in den Keller reißen würde. Wirklich mal wieder eine empfehlenswerte CD, auch wenn man sich vielleicht erstmal wieder an leise Töne gewöhnen muss.