SINEW - Pilots Of A New Sky

Die deutsche Death Metal Legende MORGOTH ist zurück und was zur Hölle dies mit dem zweiten Release der Marburger Alternative Rocker SINEW zu tun hat, erklärt ein Blick auf die Line-Ups. Der Link zwischen diesen beiden Welten heißt Sotirios Kelekidis und spielt Bass in beiden Gruppen. Mit Death Metal haben SINEW indes nichts zu tun, auch wenn sie für ihr Zweitwerk "Pilots of a new sky" die stilistischen Grenzen gesprengt haben. Von melodischem Alternative- und Indi-Rock über Punk und Hardcore bis hin zum Neoprog und Artrock bekommt der Hörer die volle Breitseite frei Haus geliefert. Die erste Hälfte des Albums klingt optimistisch und ist von melodischen gradlinigen Hooks geprägt, doch mit Dauer des Albums verliert die Musik an Leichtigkeit, gewinnt Tiefgang und es macht sich Melancholie breit. Hier liegt definitiv die Stärke von SINEW, auch wenn die luftigeren Nummern fraglos gut ins Ohr gehen, haben schwermütigere Momente wie das abwechslungsreiche "The descent to the heart of mount sadhana" eine deutlich höhere Halbwertszeit und zeigen ein wesentlich markanteres Gesicht des fraglos wandelbaren Quartetts. Was jedoch alle Songs gemeinsam haben ist ein bombastischer Sound. Hier wurde wirklich jeder Raum und jede Frequenz genutzt, um den Hörer in den Sessel zu drücken und erst nach Ausklingen des Rausschmeißers "Echoes" wieder zu entlassen. Bereuen wird diese Gefangenschaft in der Klangwelt von SINEW niemand, dessen Geschmack sich irgendwo zwischen PLACEBO  und frühen PORCUPINE TREE bewegt.