SEREMONIA - Seremonia


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VÖ: 14.09.12
(Svart Records)

Homepage:
www.facebook.com/seremonia666
Psychedelischer Hardrock der alten 70er Jahre Schule mit textlich düster okkultem Hintergrund ist derzeit gerade, wie ich in letzter Zeit verstärkt feststellen muß, in Finnland angesagt wie nie zuvor. SEREMONIA heben sich von zahlreichen Genrekollegen allein dadurch hervor, das dieses Album komplett in finnischer Landessprache eingesungen wurde, wodurch es nicht allein anhand der exotischen Begleitinstrumentierung (Flute und zwei Synthesizer) etwas aus dem Rahmen fällt. Dass sich üppig aus dem großen Fundus von BLACK SABBATH bedient wird, beweist auch diese Finnentruppe aus Helsinki. „Uhrijuula“ baut auf einem Riff, das stark nach einer etwas flotteren Variante von „N. I. B.“ müffelt. Das oft von Fuzzgitarre und stampfendem Schlagzeugbeat begleitete „Rock n' Rollin“ Mailmaa erinnert an einen Bastard aus frühen LED ZEPPELIN und BLACK SABBATH. Überhaupt scheinen BLACK SABBATH im Frühstadium bei dieser Band oft als Haupteinfluß präsent, das wird wohl noch so weitergehen. Denkste...! Ab der Hälfte (Track sechs) werden die Finnen experimentierfreudiger. „Kosminen Ruumisvaunu“ überrascht einen als kurzes, blitzschnelles Rock n' Roll-Inferno, „Lusiferin Keermit“ geht in die Progressive Richtung, „Antikristus 666“ ist ein leise aber umso intensiver mit whispernder Stimme ins Organ gehauchtes Antichristlich Okkultes Evangelium, dem ein stark auf spacige HAWKWIND getrimmtes Intro („Kiirastulen Tohtisumu“) folgt, während das eingängig groovende „Hautakiven Varjoss“ stark URIAH HEEP verdächtig um die Ecke kommt, während der Flötenpart stark an gespenstischere JETHRO TULL-Stücke vom In the Woods-Album erinnert, wodurch das Album zum Schluß noch um weitere Perspektiven aufgewertet wird.  Sängerin Noora Federly verfügt über ein beständig zwischen beschwörerisch und verwässert pendelndes Organ, welches den Songs ihren Wiederkennungswert verleiht. Eine schön verwaschene ziemlich verzerrte an Kassetten-Tapes erinnernde Produktion sorgt dafür, dass der Musik nebelverhangenes 70er Jahre Okkult-Rockflair anhaftet. Spacige Soundeffekte tun ihr übriges, um dieses Bild noch stärker wirken zu lassen. SEREMONIA ist musikalisch gesehen kein schlechtes Debüt gelungen. Zu den Texten selbst kann ich nichts sagen, da ich der finnischen Sprache nicht mächtig bin. Im ersten Teil noch schwer auf der BLACK SABBATH-Schiene rollend, haben sie spätestens ab Hälfte zwei des Zehntrackers langsam aber sicher ihren eigenen Stil gefunden, der künftig beibehalten und ausgebaut werden sollte. Fazit: Vielversprechendes Debüt, aufgelockert durch einige recht exotische Facetten mit reichlich Luft nach oben. Zum Topalbum fehlt es diesem Debüt noch deutlich an Feinschliff. 

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