CORROSION OF CONFORMITY - Corrosion Of Conformity
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VÖ: 27.02.12
(Candlelight Records)
Homepage:
www.coc.com
Sechs Jahre haben sich CORROSION OF CONFORMITY (im Szene Jargon C.O.C. abgekürzt), für die Veröffentlichung ihres neuen Studio Longplayers Zeit gelassen. Seit ihrem Hardcore lastigen Debüt im Jahre 1983 stehen C.O.C., die ihren Stil nur zwei Jahre später extrem änderte für ein buntes musikalisch hochwertiges Gebräu bestehend aus Hardcore Punk, Heavy Metal, Stoner- und Southern Rock. Daran hat sich anno 2012 nichts geändert. Bei dieser Truppe aus North Carolina, deren längst nicht immer einfach zugängliche, zuweilen recht sperrige reichlich Ecken und Kanten aufweisende Mixtur sich prinzipiell nicht jedem öffnet, vielmehr nur dem speziell dafür geeichten Fan Klientel, gibt’s nur zwei Möglichkeiten, lieben oder hassen! In frühen Tagen war es vor allem dem aggressiven durch intelligente Polit Texte auffallende Sound geschuldet, das es der Band gelang, ihren Ruf zu festigen, während später folgende C.O.C Veröffentlichungen durch flexiblere, musikalisch weiter entwickeltere relaxte Song Strukturen glänzten. Nach dem Abgang ihres Sprachrohrs in Person von Fronter Pepper Keenan, hat sich das restlich verbliebene Trio überraschend zum Weitermachen entschieden. Auf ihrem aktuellen Album, das schlicht den Bandnamen trägt, kreuzen C. O. C. stärker im Alternative-Doom Bereich, der geschickt miteinander verknüpft wird, wenngleich noch immer vereinzelt Hardcore/Thrash Anteile vorhanden sind, was Stücke wie "River of Stone" und der stellenweise recht undoomige, schwer in Richtung Thrash und Stoner ausschlagende Groovekiller "The Doome" oder die zunächst Hardcore thrashig beginnende zum Ende paradoxerweise emotional alternativ ausklingende Kombi Keule "The Moneychangers" hinreichend belegen. Trotz handwerklich guter Fähigkeiten mag das Album gerade für Sound Fetischisten oft extrem befremdlich wirken, weil die ziemlich verwaschene eher auf ein Underground Hardcore Album zugeschnittene Sound Abmischung irgendwie nicht so recht zu den Komponenten Alternative und Doom passen will, wodurch das durch flexible Farbtupfer aufgewertete Album gelegentlich einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt. Für andere Bands mag das fatal sein, bei C. O. C. gehört dieser Umstand ins Programm. "El Lamento De Las Cabras" kommt als auf Southern Rock getrimmt verträumte Blues Hommage, ehe das flotte rotzig aggressiv groovende "Your Tomorrow" den Rezenten ruppig aus seinen Träumen reißt! Insgesamt decken Corrosion of Conformity das eingangs erwähnte Spektrum ab ohne auf ihre Wurzeln zu verzichten. Die beinharte C. O. C. Anhängerschaft kann sich auch anno 2012 absolut sicher sein, das die alten Herren auch ohne ihren ehemaligen Fronter Pepper Keenan, der kürzlich vorübergehend für unbestimmte Zeit ausstieg, (die Band sich anderen Projekten widmend verließ), strikt ihrem Kurs folgen, ohne im Mindesten an Charakter einzubüßen.