HALLOWEEN - Terrortory
{mosimage}
VÖ: 24.02.12
(Motor City Metal Records)
Homepage:
www.halloweentheband.us
Kapellen wie THE MISFITS oder SAMHAIN gehören zu den Erfindern des Horror Punk, zu den Begründern des Horror Metals gehören die Amis HALLOWEEN, die sich zumindest schon rein namentlich nur durch das ‚e‘ im Schriftzug von einer zahlreichen Härtner Fans nicht unbekannten deutschen Heavy Metal Combo unterscheiden. Musikalisch gibt‘s jedoch gewaltige Unterschiede zum Hamburger Kürbiskopf Quintett. Das erste Studiowerk dieser seit Urzeiten verschütt geglaubten Formation, dem sich das Label Pure Steel dankenswerter weise angenommen hat, verfügt rein optisch über ein tolles Cover Artwork, welches einer solch vielseitig talentierten US-Underground Legende rein optisch gerecht wird. Düsterer geradezu bezeichnend gruselig dramatischer Song Aufbau, und der Gesang von Brian Thomas (dem neben Bassist George Neal) einzig noch verbliebenen Urmitglied des Ami Vierers gehören zu den Grundpfeilern auf "Terrortory", ein traditionelles Heavy Metal Album, das mit jedem Song immer besser wird! Angefangen beim hoch melodischen Titeltrack, über halb balladeskes Material "Hands around my Throat" oder "Dead on" bis hin zu speedigen Anklängen vereint "Terrortory" (welch kultiger Titel) alle bisherigen Trademarks der seit knapp dreißig Jahren im Business tätigen Band. Der ultimative Höhepunkt des 14 Tracks plus 2 Intros umfassenden Werks gipfelt im achteinhalb Minuten Epos "Not One", welches alle Trademarks der US HALLOWEEN in gekonnter Weise vereinigt. Trotz geradezu apokalyptisch überdurchschnittlicher Abspielzeit von 72 Minuten (!) befinden sich zwar auch einige sperrige Kanten (siehe z. B. der sperrige Opener "Traipsing through the Blood" und "Her Ghost comes out to Play" auf dem Album, zu meiner großen Freude fehlen Lückenfüller auf "Terrortory" nahezu völlig, was deutlich für die Klasse einer Band spricht, der 1984 mit dem Album "Don’t Metal with Evil", welches vor erdenkbaren Klischees geradezu überquoll, ein richtungsweisender Genre Meilenstein gelang, der als Juwel in keiner gut sortierten old school Metal Sammlung fehlen darf, womit die US-Truppe in den Mittachtziger selbst wohl sicher am allerwenigsten rechnete! Im Gegensatz zu vielen schrecklich aalglatt über produzierten Durchschnitts Tonkonserven verleiht die grobe, bewußt gewollt stumpfe Abmischung dem Werk gerade erst recht seine notwendige Härte, wodurch der wahre Charakter des als ‚Horror Metal‘ gekennzeichneten Stils fast wortwörtlich unverfälscht zum Tragen kommt! Das hier ist Heavy Metal mit Eiern! Leidenschaftlich unter die Haut gehender Stoff, keinen Wunsch offen lassend. Nicht zum Verzehr für Weichspüler, Poser, Trendreiter und Warmduscher geeignet!
Anspieltipps: Der Stampfhammer "Scare You" (gekrönt vom irrsinnig mitreißenden Leadgitarrensolo), der wunderschön schaurige Grusel Smasher "Caught in the Webs" (zugleich Titeltrack der Scheibe), das wahnwitzige Power Metal Spektakel "Images quite horrible" das lange Über Epos "Not One", die wunderschön düstere beginnend sich bis ans oberste Limit steigernden Halbballaden "Hands around my throat" und "Dead on" und die an die gleichnamige Horror Filmreihe "Halloween" angelehnte Schmachtwalze "Where is Michael?" als kleines Tribut an eine der unheimlichsten Horror Gestalten die je der menschlichen Phantasie in deren Wirken entsprangen. Eine Vinyl Version von "Terrortory" ist auch geplant, egal wofür sich die Fans auch entscheiden, der Daumen für das brillante Epos zeigt ganz klar steil nach oben!