FUNERAL FIRE - Rise Of The Red Supergiant


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VÖ: bereits erschienen
(Eigenproduktion)

Homepage:
www.funeral-fire.de

MySpace:
www.myspace.com/funeralfire1


Warum auch immer ... diese Scheibe wurde unabhängig von zwei Redakteuren gleichzeitig reviewt:

Hier nun die Rezi von Michael Toscher:

"Rise of the Red Giant" – das nenne ich mal einen wirklich ausgefallenen Titel für ein Album, dessen Inhalt keinen Deut weniger ausgefallen ist. Zur Musik des Frankfurter Fünfers muss der Hörer irgendwie den richtigen Draht haben, sonst funktioniert es nicht. Bei mir scheint’s bestens zu funktionieren, sonst würde mir dieses relaxt zwischen ruhigeren und simpel hart groovenden rockenden Passagen sich bewegende Album sicher kaum so gut gefallen. Vorteilhaft ist ebenso die warme Produktion, wodurch alle Stücke schön griffig klingen, wenngleich ich mir diesmal wirklich schwer tue, hier auch nur irgendwelche Vergleiche heranzuziehen, möglicherweise bedarf es dessen auch nicht. Zunächst begegnen wir der Heavenly Muse, deren Fette Choräle und kraftvoll rollender Gitarren Groove einen förmlich erdrücken, dann begegne ich im Geiste dem Supergiant, der klar den Weg weißt, ehe mich die "Black Ball Rolling Sphere" fesselt, dann folgt mir der Vagabund, und ich erkenne das die Droge Musik arbeitet (The Drug works) - zum Schluß tauche ich noch in die Tränen(flut) des Pioneers in Gedanken ein. So schön herrlich abgedreht spacerockig, rollend und groovig einschließlich einer kräftig portionierten Dosis Frühhippie Flair kann Musik ins Ohr gehen, bei deren Inhalt vor allem zwei bestimmte Dekaden scheinbar nahtlos ineinander übergehen. FUNERAL FIRE verbinden die Rotzigkeit schwerer 70er Sounds mit der Beschwingtheit des 90er Jahre-Grooves. Alle Achtung, vor dem, was die Frankfurter hier geleistet haben, kann man nur respektvoll den Hut ziehen! Das was die Jungs hier spielen, ist haargenau das richtige, für die Spacerock Fraktion, der‘s nie ausladend bizarr, schräg abdriftend, verträumt und kantig rockend genug sein kann. Warum ist diese hochgradig begabte Band eigentlich nicht schon weitaus bekannter? Nein, auf diese Frage fällt mir keine Antwort ein. Labels: erbarmt euch, gebt dieser hoffnungsvollen Combo ihre Chance, die sie verdient. Ich weiß zwar nicht, wie’s euch geht, aber mir gefällt das irgendwo kreuz und quer zwischen LED ZEPPELIN, B.L.S., MONSTER MAGNET, KYUSS, THE QUILL, SPIRITUAL BEGGARS und A. I. C. einzuordnende Stoner/Hardrock Gemisch richtig gut. Anspieltipps: Der kernige Opener "Sing for me heavenly Muse", "Supergiant", "Black Ball rolling Sphere" und "Tears of the Pioneer"

und gleich hinterher die von Thorsten Dieterle:

FUNERAL FIRE sind mir bisher nicht aufgefallen, was erstens schade ist, da die Gruppe aus "meinem" Städtchen Frankfurt am Main stammt und zweitens- und da wiegt meine Unkenntnis viel schlimmer - auch noch absolut gefällige Mucke abliefert. Gegründet als ursprünglich akustisches Duo von Gitarrist Sebastian Witt und Sänger Ali Saadat im Jahre 2001, veränderte sich der musikalische Stil der nach und nach zum Quintett angewachsenen Band hin zu kraftvollen Heavy Rock. Bisher hat es mit DIY Attitüde zu einem Demo und einer EP (Twilight Explode) gereicht, nun wird auch endlich ein Langdreher nachgereicht. Gut, sind zwar nur sieben Songs in knapp 37 Minuten, diese kommen allerdings ohne Längen und Füller aus. Wer auf maskulinen "Bier-in-der-Pranke-und-Eier-bis-zum-Boden" Heavy Rock in der Schnittmenge von BLACK LABEL SOCIETY, DANZIG, DOWN, MONSTER MAGNET und den SPIRITUAL BEGGARS steht, sollte FUNERAL FIRE mal sein speckiges Ohr leihen. Hier werden sich der Traditionen bedient, ohne die Gegenwart zu leugnen. Das schöne an Rise Of The Red Supergiant sind nicht etwa die Referenzen an die genannten Bands in den Songs, sondern dass die Jungs dem ganzen auch noch eine eigene Note verliehen haben. Zum anderen wäre da auch die Abwechslung der Stücke zu betonen: Nach einem pompös-bös-prolligen Intro geht es in "Supergiant" gleich zur Sache. Heavy Rock wie er sein muss: fieses Riffing, rauhe Vocals und kompromisslos-drückend (die Eigenproduktion rockt absolut!). "I Stay Away" geht dagegen gleich in eine andere Richtung: Eine düstere, schleppende Nummer mit überraschend cleanen Gesang von Saddat und stärker erkennbaren Siebziger-Bezügen. Dasselbe gilt für "Black Ball Rolling Sphere", der Rocker erinnert nicht nur anhand des Gesangs stark an die Frühphase von DANZIG. In "Follow Me Vagabond" wird rauchige Männer-Melancholie akustisch vorgetragen. Wer BLS`s Hangover Music Vol. 6 kennt, weiß was ihn erwartet. Sehr überzeugend gerät dabei die elektrische Verstärkung im Verlauf des Songs. "The Drug Works" ist, wie der Titel schon vermuten lässt, leicht vernebelter Hard Rock mit entrücktem Gesang und stoniger BLACK SABBATH Heavyness. Der urplötzliche Tempoausbruch gegen Ende sorgt dafür, nicht zugedrogt zu versumpfen. Das Album abschließende "Tears Of The Pioneer" knallt uns dann noch mal brettharten Rock mit metallischer Riff-Legierung, düsteren Siebziger-Vibes und gekrächzten bis cleanen Vocals um die Ohren, als hätten Anselmo und seine DOWNer Kaputtniks selbst Hand angelegt.
 Die ganz großen Momente fehlen auf Rise Of The Red Supergiant noch, ich habe allerdings das Gefühl, dass die Frankfurter gerade erst richtig loslegen und es bleibt zu hoffen, dass nicht wieder sechs Jahre bis zur nächsten Veröffentlichung vergehen müssen. Für mich ist das Fazit klar: Endlich mal wieder eine heimische Kombo mit Cochones in der Hose!


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