ANGELINE - Disconnected

Gut anderthalb Jahre nach dem recht passablen Debüt „Confessions“ schiebt der Schweden Vierer sein zweites Werk mit eigen Kompositionen hinterher. Rein Stilistisch ist man sich dabei zu 100 % treu geblieben. Wenige melodische und sehr griffige Rocker, treffen auf extrem viele groove, Blues Brecher, die sich dem Hörer erst wesentlich später eröffnen und längst nicht mehr so eingängig präsentieren wie die beiden prächtigen Einstiegssongs „When The Lights Go Down“ und „ Falling Into You“, die dominiert von Ohrwurm Refrains und tollen Melodien zu den Highlights von „Disconnected“ gehören. Aber auch der moderne Melodic Rocker „Take A Little Time“, besitzt Charme und Reiz. Danach setzt man erst einmal eine Blues Rock Breitseite der Marke Airbourne, mischt diese mit modernen, Retro oder Post Rock Einflüssen wie zum Beispiel Bon Jovi, lässt aber hier ein wenig Eingängigkeit vermissen. Hauptaugenmerkt liegt hier auf Groove und Druckvollem Spiel der saftigen Rythmussektion. Und so lässt sich diese Rezi fortführen. Solide Rockern wechseln mit kernigen Bluesern. Hier allerdings fehlt mir der Drang und der Biss. Vor allem aber die Anfangs so wunderbaren Melodien und Refrains, die „Disconnected“ so vielversprechend eröffnet hatten. So bleibt mir nur über sehr solide aber unspektakuläre weitere Stücke zu berichten, denen der Wille fehlt sich in den Lauschern festzubeißen. Fazit: In Ausrichtung und Bandbreite sicherlich kein schlechtes Album und vor allem für Rock´n Roller mit Hang zu amerikanisch arrangierten Midtempo Nummern einen Versuch wert. Ich persönlich habe das Debüt aber mehr gemocht und sehe hier noch kein gesteigertes Potential.