CHITRAL “CHITY” SOMAPALA – Photographic Breath



(Eigenproduktion)
VÖ: 01.08.12

Homepage:
www.somapala.com

 Chitral Somapala, vielen auch bekannt als Chity und Sänger Red Circuit oder Civilization One. Zudem ehemaliger Frontmann von Avalon, Faro, Firewind oder Power Quest, um nur einige Bands zu nennen, deren Scheiben er mit seiner Stimme einen Stempel aufgedrückt hat. Der lustige, aber auch sensible Zeitgenosse aus Sri Lanka lebt annähernd seit zwei Dekaden in Deutschland, ist aber nach wie vor, wie schon seine Eltern, die ihn musikalisch geprägt haben, in seinem Heimatland ein kleiner Star. So komponierte er z.B. 2011 „Believing The Dream“, die WM-Hyme für das Kricket Team von Sri Lanka. Wer Chity näher kennt, hat über die letzten Jahre mitbekommen, dass er sich in Gefilden des melodischen Metals nicht mehr so richtig wohl fühlte und als Komponist seine Fähigleiten auch mal anders ausleben wollte. Diesen Freiraum sollte man jedem zugestehen und Parallelen zu einem Michael Kiske (Ex-Helloween) darf man hier auch ruhig ziehen. Nun, dass das kleine Energiebündel mit „Photographic Breath“ aber ein völlig vom Genre abweichendes Album erschaffen hat, verwunderte dann auch mich, der den Burschen schon jahrelang kennt. Fernab jeglicher Rock und Metal Attribute erklingt „Photographic Breath“ zudem auch über 11 Songs ohne Gesang. Chity lässt seinen Gefühlen mit Keyboard programmierten, fast schon esoterisch anmutenden Melodien freien Lauf. Zugegebenermaßen ist man zunächst sprach- und fassungslos, beschäftigt man sich aber näher mit dem Album und lässt den Rocksänger außen vor, gewinnt der Longplayer an Zustimmung – zumindest bei mir. Durchweg einfühlsame, abwechslungsreiche und vor allem sphärische Melodien mit gut platzierter verschiedenster Instrumentierung lassen einen schnell einen Brückenschlag zu Naturfilm- oder Spielekonsolenmusik schlagen. Mit etwas Feingeist lassen sich auch Melodic Metal Rhythmen heraushören - nur eben ohne Gitarren. Ganz ohne Gesang geht es aber bei Chity dann doch nicht. „Dambulugale“, eine Ballade aus Chity’s Heimat, die schon seine Eltern gesungen haben, beendet das 59-minütige Solowerk. Das alles eingepackt in ein wirklich brillantes Soundgewand vom Red Circuit Mastermind Markus Teske ergibt in der Summe ein durchaus gelungenes Soloalbum, vorausgesetzt man lässt die Genre üblichen Scheuklappen weg.

Punkte: 4/5