REBELLION - Arminus Furor Teutonicus
VÖ: 26.10.2012
(Massacre Records)
Homepage:
www.rebellion-metal.de
Nach der immerhin gleich drei Teile umfassenden Wikinger-Saga bringt die kampferprobte Teutonenstahlcrew REBELLION umd Ex-GRAVE DIGGER Bassist Tomi Göttlich trotz personellem Aderlass (Mitbegründer Uwe Lulis, Simone Wenzel und Drummer Gerd Lücking verließen REBELLION noch vor den Aufnahmen), nun endlich ihr neues Konzeptwerk (und wie könnte es auch anders sein - ) mit hochkarätig geschichtsbehaftetem Inhalten an den Start. Motiviert durch Anliegen und Fürsprache der Fans, die vor der Auflösung stehende Band am Leben zu erhalten, fand sich in Oliver Geibig (Gitarre), Stephan Karut (Gitarre) und Matthias Karle (Drums) dank günstiger Schicksalsfügung mehr als nur geeigneter Ersatz, um das fast so gut wie auf der Kippe stehende geplante Werk doch noch zu vollenden. Ein weiteres Mal dreht sich das Rad der Geschichte um ein belegtes historisches Ereignis: Armin den Cherusker (von den Römern auch 'Arminius' genannt), der die Römer geschickt hinterging, während er seine germanischen Landsleute vereinigte, um diese siegreich in die berühmte Schlacht gegen die Römer am bekannten Grenzwall dem Limes im Teutoburger Wald zu führen, welche in die Annalen der Geschichte einging. Als historischer Stoff fand diesmal die Geschichte von Armin dem Cherusker Verwendung. Inhaltlich steht das Album der letzten GRAVE DIGGER kaum nach, musikalisch ebenso wenig; Mittelstimmig tiefer Gesang, Chorgesänge, Keyboardklänge, satte Metal-Grooves und ein überraschend balladesker Ausklang („Requiem“) zum Schluß lassen hier keine weiteren Fragen offen. REBELLION gehen auf Arminius Furor Teutonicus in Sachen Bombast sicher lange nicht so flexibel ins Eingemachte wie GRAVE DIGGER, das tut bezüglich dieses Silberlings auch nichts zur Sache, denn hier ist weniger gleich mehr. Vom treibenden Opener „Ala Germania“ über eingängiges Hymnenfutter á lá „Prince of the Cherusker“, „Breeding Hate“, „Varus“, „The Tribes United“ und „Vae Victis“ sowie mystisch atmosphärische Kaliber wie „The Seeres-Tower“ bis zum gediegen-ruhigen Schlußakkord „Requiem“ ist auf Arminus Furor Teutonicus alles vertreten, was das Herz eingefleischter Bombastmetalfans, die auf klassische Helden- und Schlachtenepen schwören begehrt. Harte Gitarren, ein druckvolles Schlagzeug und tiefkehlig heroisch in mittleren Regionen schwelgender Gesang und sphärische Bombastbrücken sind reichlich vorhanden. Inhaltlich liegt man zumindest fast, aber nicht ganz auf Augenhöhe zur letzten GRAVE DIGGER, die im Direktvergleich bezüglich der eingesetzten Bombastinstrumentierung um einiges variabler weil filigraner ausgefallen ist, wodurch sich das – seien wir ehrlich - manchmal schon geringfügig nach Chris Boltendahl's Crew klingende Werk unterscheidet. Wer auf simpler komponierte, oft mit wenig Bombast, umso mehr geradlinig rockende, direkt auf die Zwölf gehende GRAVE DIGGER Nummern steht, die bisherigen Wikinger-Epen von REBELLION ebenfalls mochte, stilistisch in eine ähnliche Kerbe hauender Combos wie STORMWARRIOR kaum einen Deut weniger abgeneigt ist, sollte spätestens jetzt wissen, was die Stunde geschlagen hat!