HAWKWIND - In Concert: Out Of The Shadows


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VÖ: 23.11.07
(E-M-S)

Homepage:
www.myspace.com/hawkwindofficial

Hawkwind, die den meisten wohl noch am ehesten als Lemmy’s Band vor Motörhead bekannt sein könnten (er benannte Motörhead nebenbei nach dem, wenn ich mich recht erinnere, letzten Song, den er für Hawkwind geschrieben hatte), gelten als die Begründer und für lange Zeit wohl auch einzigen Vertreter des Space Rock. Beflügelt von Unmengen bewusstseinserweiternder Substanzen, entführten ihre Liveshows sie selbst und den Zuschauer in weit entfernte Galaxien und Bewusstseinszustände. Wie und ob das auch ohne allerlei Chemie und Gras im Kopf funktioniert hat, das fällt mir aus heutiger Sicht schwer zu sagen. Als kleinen Anhaltspunkt ist dieser Tage „Out Of The Shadows“, ein DVD Mitschnitt einer Show in Newcastle 2002, auf den Markt gekommen. Für Hawkwind Fans dürfte diese DVD in der Tat etwas Besonderes sein, betätigte sich seinerzeit kein Geringerer als der legendäre Arthur Brown als Sänger der Band, der zwischen 2001 und 2002 für kurze Zeit zum ohnehin stetig wechselnden Line Up gehörte. Allen, die sich nun Fragen, „Arthur... wer?“, sei nur ein Zitat entgegengehalten, und schon dürfte das Meiste klar sein: “I am the god of hellfire, and I bring you...“ – das war Arthur Brown. Ganz so kraftvoll wie damals allerdings präsentierte er sich Anfang des neuen Jahrtausends jedoch nicht mehr. Gute acht Jahre nach einem folgenschweren Schlaganfall wirkt er bei diesem Mitschnitt stimmlich wie performancetechnisch doch eher unsicher (über das etwas fragwürdige Outfit mit güldenen Pumphosen lasse ich mich erst gar nicht aus). Da Hawkwind immer auf die extrem theatralische Darbietung ihrer Songs Wert gelegt hatten, trübt Arthur Brown im Ganzen die Show für meinen Geschmack doch etwas. Lässt man dies dann aber außer Acht und konzentriert sich auf die Musik, so wird schnell klar, weshalb ein Arjen Lucassen für Ayreon und vor allem Star One Hawkwind als Haupteinfluss anführt. Sphärische Synthie-Parts über Black Sabbath-ähnliche Gitarrenriffs lassen Erinnerungen auch an Deutsche Krautrock-Zeiten à la Eloy und Konsorten wach werden.
Alles in allem eine durchaus spaßige DVD, die durchaus mein Interesse an Hawkwind geweckt hat, wo mir bislang lediglich ihr einziger Hit „Silver Machine“ ein Begriff war. Weshalb sie allerdings erst fünf Jahre später in Deutschland auf den Markt kommt, ist mir nicht wirklich klar.

Tracklist:
01. Aero Space Age Inferno
02. Angels Of Death
03. Out Of The Shadows
04. Time Captives
05. Master Of The Universe
06. The Song Of The Gremlins
07. Time & Confusion
08. Hurry On Sundown
09. Lighthouse
10. The Watcher
11. Assassins Of Allah
12. Earth Calling
13. Sonic Space
14. Attack
15. Silver Machine

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