REAPER

Interview vom 04.07.15

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Am Samstag, den 04.07.15 besuchten mich Daniel und Sabine. Als eingefleischter Fan der Kasseler Heavy Metalband REAPER bot sich in angenehm gepflegter Atmosphäre Gelegenheit für das eigentlich schon viel zu lange überfällige Interview mit der Kasseler Band. Sänger/Gitarrist Daniel stand mir dabei als freundlicher und zugleich kritischer Ansprechpartner zur Verfügung. Das Interview brachte neben einem fachkompetenten Rückblick auf die frühen Anfangstage, als Heavy Metal sozusagen noch in den Kinderschuhen steckte, die Szene noch recht klein und überschaubar war, noch so vieles andere recht interessante richtig Wissenswerte ans Tageslicht. Der Bogen spannte sich dabei von der Vergangenheit über die Gegenwart und gab nach dem bislang letzten wirklich gelungenen vielleicht reifsten Referenzwerk „An Atheist Monument“ auch ein wenig Ausblick auf zukünftige Aktivitäten der neben den zwei Jahre später gegründeten TOXIN dienstältesten Kasseler Heavy Metalband. Im Rahmen des Gesprächs wurden einige schon seit früheren Tagen kursierende Ungereimtheiten aufgeklärt, die es im Rahmen eines jederzeit fair geführten Interviews endlich einmal richtigzustellen galt.

FFM-ROCK:
Ihr seid seit 31 Jahren aktiv dabei. In der Zeit ist vieles passiert. Richten wir das Augenmerk zunächst einmal ganz weit zurück zu den Ursprüngen. Wie hat es mit REAPER angefangen?

Daniel:
Die Band hieß schon so, als ich im April 84 (REAPER gab es seit Februar 84) in die Band kam. Das erste Demo, schlicht wie die Band genannt, haben wir ein Jahr später 1985 veröffentlicht. Es wurde noch mit einer 8-Spur-Bandmaschine (die heißt tatsächlich so), aufgenommen und auf 2-Spuren runtergemischt. PCs gab's noch lange nicht, da hatte auch niemand überhaupt dran gedacht, dass sich das alles einmal so, wie es heute ist, entwickeln würde.
1986 hatten wir die Idee, eine Vinyl-EP herauszubringen, „Fairies Return“, wir waren schon ein wenig stolz darauf, haben uns dummerweise dann von jemandem dazu überreden lassen, den Schlagzeugsound von Dr. Rhythm (einem Drumcomputer) aufnehmen zu lassen (woraufhin Daniel eine schräge Miene ziehend) mit kräftiger Betonung anfügt:  Das haben wir 1 x getan, danach nie wieder!
1988 - Wichtiger für uns war das Metal or What?!?-Demo, das erstmals genau so klang, wie wir uns das vorstellten, d. h. wie es soundtechnisch unseren Vorstellungen entsprach. Da hatten wir bereits unseren dritten Schlagzeuger. Das Demo stellte in unseren Augen ein für die Öffentlichkeit vorzeigbares Resultat dar. Zum ersten Mal wurden REAPER auch von der Presse wahrgenommen und bemustert. Zum ersten Mal echter Heavy Metal! Fairies Return passte nicht so ganz zu uns, es war irgendwie 'seltsames Zeug'.

FFM-ROCK:
Es gehen bis heute hartnäckig Gerüchte um, dass ihr euer Debüt „Beyond All Time“ beim rechtsrocklastigen Label Ingo Nowotny Metal Enterprises aufgenommen habt. Was ist dran an diesen Gerüchten? REAPER sind keine Band, die mit gewissen Tendenzen in auch nur irgendeine bestimmte extremistisch-politische Richtung etwas zu tun hat?

Daniel:
Der Name Ingo Nowotny war uns damals nicht bekannt. Die Onkelz gab's damals schon, doch kannten wir deren Musik nicht. Die Szenen waren separat voneinander getrennt; wohingegen heute alles teilweise auch noch so seltsame das eigentlich überhaupt nichts mit dem Begriff zu tun hat, unter der Bezeichnung HEAVY METAL erscheint. Beim Soundhexer aus Usingen wo sich das Studio befand, war nie die Rede von irgendwelchem Nazikram. Als wir merkten, wie Nowotny drauf ist, haben wir uns schnell von ihm distanziert. Der Vertrag lief über zwei Alben, ursprünglich sollten es drei sein. Beide Seiten haben ihre Vertragsbedingungen erfüllt. Danach gingen wir getrennte Wege. Wir hatten weder privat noch in sonst irgendeiner Art und Weise etwas mit ihm (Nowotny) zu tun. Lediglich geschäftlich was die Aufnahme der beiden Alben betraf. In unsere Musik hat er sich nie eingemischt. Irgendwie stand der Vertrag im Raume, es war schwierig für uns, irgendwo anders einen neuen zu unterschreiben. Der Vertrag wurde gekündigt. Leider lief er ohne unser Wissen versteckt weiter. Die alte Adresse von ihm existierte nicht mehr. Der zu kündigende Vertrag existierte hingegen immer noch. Nur durch Rechtsbeistand war es uns möglich, endgültig aus dem Vertrag herauszukommen, was glücklicherweise 2001 endlich gelang!

FFM-ROCK:
Wie ging es in den 90ern mit REAPER weiter?

Daniel:
1993 veröffentlichten wir THE YEARS WITHIN unser zweites vollständiges Studio-Album. Es wurde innerhalb von 5 ½ Tagen eingespielt. Auf dem Album ist etwas viel Hall drauf. Nach heutigen Maßstäben klingt es eigentlich immer noch gut. Zu der Zeit kam der große Hype auf, durch MTV hatte sich viel geändert. Eine totale Antibewegung gegen Hair Metal kam auf.
Nach dem Ausstieg unseres damaligen Sängers Benny (Thomas Bennecke) und unseres ehemaligen Gitarristen Andreas Maus konnten wir in der Phase zwischen 1994 – 1999 nicht viel machen, wir lagen auf praktisch Eis, da wir kein festes Line Up hatten!

FFM-ROCK:
Kommen wir zur „mittleren Phase“, 2000 erschien „Cardinal Sins“ ein Doppelalbum, mit erstmals einem in deutsch gesungenen Song, „Der Erlkönig“ von Goethe. 15 Songs sind ja nun eine ganze Menge. Hat sich in der „Ruhephase“ zwischen 1994 – 99 so viel Themenstoff angesammelt, der auf einem Doppelalbum veröffentlicht werden musste? Zunächst noch vorab: Gut, das ihr diesen sicher keineswegs einfachen Schritt gegangen seid. Für mich wirkte dies wie ein Neuanfang. Das Aufbrechen zu neuen Ufern, ohne die schon immer vorhandenen musikalischen Wurzeln zu leugnen.

Daniel:
Wie gesagt, Reaper lagen praktisch auf Eis und bestanden zeitweise nur noch aus Mäfju und mir, was sollten wir da schon groß machen? Wir begannen also zunächst damit, Songs aufzunehmen, die in der letzten Phase mit Benny entstanden waren und im Laufe der Zeit kamen immer mehr neue dazu; man kann sagen, die Aufnahmen liefen im heimischen Proberaum über Jahre. Für mich ging es auch darum, mich in meine neue Rolle als Gitarrist und Sänger einzufinden. Wirklich veröffentlicht haben wir das Album nicht, es ist eher ein Liebhaberstück, das wir an Freunde verschenkten und später auch bei Konzerten verkauften.
 
FFM-ROCK:
Mit den beiden „Elements“ und „Victory V“-Demos die ich damals für's Metallic-Zine reviewen durfte, folgte eine kurze wenn auch interessant vielschichtige Phase mit zeitweise auch einigem Fantasy-Songmaterial. Dienten diese zwei Demos zur Überbrückung, um zu zeigen: Schaut mal, wir sind immer noch dabei oder handelte es sich um Outtakes einiger Songs, die bereits geschrieben und produziert waren, es aber nicht mehr auf euer drittes Studio-Album „Cardinal Sins“ schafften?

Daniel:
Nein, das waren Songs die aktuell entstanden waren, wir hatten endlich wieder ein stabiles Line-up (Jan Brede, Drums und Michael Kauba, Gitarre) und konnten auch wieder live spielen. Diese Demos sollten zur Bewerbung dienen, wir haben sie herum geschickt, z. B. auch an Metallic, die Resonanzen waren überwiegend gut.

FFM-ROCK:
Warum blieb es danach in der Zeit von 2004 – 2009 erneut fünf Jahre hinsichtlich Veröffentlichungen ziemlich ruhig um REAPER? Waren abermals bandinterne Line Up-Wechsel dafür verantwortlich oder geschah dies aus anderen Gründen?

Daniel:
Ja, es gab noch einen Line-up Wechsel, Michael ist leider von Kassel weggezogen, aber mit Thomas Buchenau fanden wir recht schnell Ersatz. Wir dachten uns, dass es mal wieder an der Zeit wäre, ein komplettes Album aufzunehmen, das von einer Firma veröffentlicht werden sollte, statt immer Demos mit 5 Songs im Eigenvertrieb herauszubringen.

FFM-ROCK:
Was hat euch zur Veröffentlichung der Compilation „Wonders in the Dark“ 2009 veranlasst?
Einige Songs wie „The Raven“, „Fields of Joy“, „Nemesis“, „Flight of the Nazgul“ etc., sind bereits von euren Demos bekannt gewesen. Oder stand die Idee dahinter, die beiden Demos auf einem Album in komplett zusammengefasster Form neu aufzulegen?

Daniel:
Es stand unsererseits eigentlich gar keine Idee dahinter, sondern der pure Zufall. Wir hatten beim Swordbrothers-Festival diese Band aus Polen, Chrystal Viper, kennengelernt und deren Manager Bart Gabriel bot uns an, seinem Magazin Hard-Rocker eine CD mit unseren Songs beizulegen. Natürlich gefiel uns die Idee, auch wenn wir dafür nicht mehr bekamen, als ein paar Freiexemplare. „Wonders in the dark“ wurde nur in Polen veröffentlicht, aber immerhin in einer Auflage von 10 000 Stück. Der Titeltrack war ursprünglich auf dem legendären „Masters of Cassel“-Sampler (2006) veröffentlicht worden, die restlichen Songs stammen aus unterschiedlichen Phasen der Bandgeschichte.

FFM-ROCK:
Auf die Compilation folgte euer viertes Studioalbum „Gardens of Seth“, das eigentlich die logische Weiterentwicklung zu eurem bisherigen Schaffen darstellte. Es behandelt mit den Gärten von Seth ein recht mystisches Thema, das ebenso den immer noch aktuellen Missstand der Hungersnot anprangert. Handelt es sich dabei um ein in sich als Gesamtwerk zu betrachtendes Konzeptalbum? Worum geht es rein inhaltlich gesehen? Beschreibe dieses Album bezüglich seiner Inhalte mal genauer. Woher habt ihr eure Inspirationsquellen für Gardens of Seth genommen?

Daniel:
Seth ist in der ägyptischen Mythologie der Gott der westlichen Wüste, einem Ort des Chaos und des Verderbens für die alten Ägypter. Und so sind natürlich auch seine Gärten Orte des Todes. „Gardens of Seth“ ist kein Konzeptalbum, das eine durchgehende Geschichte erzählt, aber es gibt so etwas wie einen roten Faden, der die meisten Stücke verbindet. Der Tod hat wohl die Fantasie der Menschen zu allen Zeiten enorm beflügelt und so entstanden zahlreiche Ideen, was denn wohl danach so alles kommen könnte, der Gedanke, dass dann einfach nichts mehr kommt, war wohl nie besonders populär. Das zeigt, dass wir Menschen uns immer für etwas besonderes gehalten haben, denn wir meinen, dass das Universum uns etwas schuldig sei, die große Erklärung am Schluss, warum wir all diese Leiden haben durchlaufen müssen. Den Gedanken, dass wir an unseren Leiden selber schuld sind, z.B. weil wir uns nicht gegen gesellschaftliche Missstände wehren, mögen wir auch nicht.

FFM-ROCK:
Bevor es zum aktuellen Album An Atheist Monument geht, zunächst noch zwei Fragen: Wie kommt es, dass die von euch so wenig geliebte „Fairies Return“-EP noch einmal neu veröffentlicht wurde und zu welchem Zweck? War das in eurem Sinne oder hättet ihr diese Aufnahmen lieber nicht in der Form neu veröffentlicht? Welche Aufnahmetechnik benutzt ihr heute im Vergleich zu früher?

Daniel:
Naja, „Fairies Return“ ist natürlich Teil der Bandgeschichte, ein Album, das wir zu einem bestimmten Zeitpunkt so produziert und veröffentlicht haben, da stehen wir schon zu, auch wenn wir im Nachhinein meinen, dass wir einiges hätten anders machen sollen; aber immerhin ist es heute ein begehrtes Sammlerstück. Das war wohl auch der Grund, warum Karthargo-Records auf den Gedanken mit der Wiederveröffentlichung kamen, uns war das recht, so konnten wir noch einmal ein bisschen in unseren Archiven wühlen. Neben den 4 Songs der EP sind noch 9 weitere Songs aus der Phase mit Benny drauf, sogar 2 bisher unveröffentlichte. Das Ganze ist dann von Karthargo-Records remastered worden, die Tonqualität ist natürlich trotzdem Geschmackssache.

FFM-ROCK:
„An Atheist Monument“ kann als eure reifste Leistung bezeichnet werden. Das Album handelt von einer Abneigung gegen Religionen bzw. dem was Religionen tun. Seid ihr strenge Atheisten oder wolltet ihr damit der Heavy Metal-Fangemeinde einen provokativen Denkanstoß geben?

Daniel:
Auf der Dawkins'schen Skala würde ich mich schon ziemlich hoch im 90er Bereich einordnen. Das war einfach eine Entwicklung, die sich im Laufe meines Lebens so ergeben hat, ich war nie streng religiös, hatte auch nie sonderliche Sympathien für die großen Kirchen oder sonstige religiöse Gemeinschaften, aber das Ganze lag so auf einem leben-und-leben-lassen Level. Nach 9/11 beobachtete ich allerdings eine Entwicklung, die mich nicht nur beunruhigte, sondern sogar richtig gehend wütend machte. Bis dahin schien es, als sei organisierte Religion auf dem Rückzug und würde Stück für Stück endlich aus unserem Leben verschwinden, stattdessen schien es, als habe zum ersten Mal sogar in der Politik die Vernunft Einzug gehalten, man erinnere sich nur an die Abrüstungsverträge und den beginnenden Friedensprozess im Nahen Osten. Aber dann schwang das Pendel plötzlich wieder in die entgegengesetzte Richtung, am auffälligsten natürlich in den USA , mit einem Präsidenten, der plötzlich von nichts anderem mehr zu reden schien, als von seinem Glauben an Gott. Und dafür wurde er sogar von Leuten wiedergewählt, für die er nie auch nur das allergeringste getan hatte, im Gegenteil! Und es wurde immer schlimmer, in ihrer Glaubensinbrunst sahen alle Amerikaner wortlos zu, wie ihre eigene Regierung sämtliche Bürgerrechte demontierte und ein nahezu lückenloses Überwachungssystem aufbaute. Gleichzeitig besaßen die religiösen Anführer sogar die Frechheit ihren Schöpfungsmythos gleichberechtigt neben die Evolutionstheorie zu stellen und damit sind sie in einigen Bundesstaaten tatsächlich durchgekommen. Und dieser ganze Unfug ist auch noch zu uns herüber geschwappt, wir werden politisch immer korrekter, müssen jede noch so schwachsinnige Haltung akzeptieren, wenn sie nur religiös motiviert daherkommt; kein Verleger würde heute auch nur noch im Traum daran denken, eine Mohammed-Karikatur zu veröffentlichen, stattdessen wird überall der intellektuelle Scharfsinn des Papstes gepriesen und ständig betont, das Gewalt so gar nichts mit Religion zu tun hat. Das ist ein so unglaublicher Blödsinn, ein einziger Blick in die Bibel zeigt, dass Gewalt gegen Andersgläubige (und noch mehr gegen Ungläubige) immer schon dazu gehört hat. Gewalt ist ein notwendiger Bestandteil aller monotheistischen Religionen.

FFM-ROCK:
Welche fünf Heavy Metalalben sollten in keiner gut sortierten Tonträgersammlung fehlen und warum? Kurze Begründung reicht.

Daniel:
Deep Purple – Made in Japan: Allein schon wegen Anfangs von Highway Star, das ist pure Magie von der ersten bis zur letzten Note. (Alternativ hätte ich hier auch On Stage von Rainbow, oder The song remains the same von Led Zeppelin nehmen können)
Iron Maiden – Killers: Vielleicht sind ja auf dem ersten Album doch die besseren Songs drauf, aber dieses Album klingt gut und Di'Anno war der coolere Sänger.
Venom – Black Metal: Man muss nicht schön sein, man muss noch nicht einmal spielen oder singen können um ein Jahrhundertwerk zu schaffen, das Generationen beeinflussen wird.
Metallica – Ride the lightning: Mein erstes Metallica-Album, Kill 'em all hörte ich erst später, damals waren sie noch eine junge, wilde Band, die erstmals unter guten technischen Bedingungen aufnehmen konnte und einfach die Sau raus ließen.
Slayer – Reign in blood: Gute Musik muss nicht schön sein und Kunst braucht nicht zu gefallen – Slayer provozieren wirklich und tun nicht bloß so.

FFM-ROCK:
Die Band hat schon viele Höhen und Tiefen hinter sich. Neben Basser Matthias bist du das einzige verbliebene Gründungsmitglied von REAPER. Welche Line Up-Wechsel hat es von 1984 bis heute gegeben. Lass das ganze mal zeitgeschichtlich Revue passieren, z. B. 1984 Einstieg von..... Ausstieg von... Knapp über drei Dekaden sind kein Pappenstiel.
Ihr habt sicher schon viel auf Tour erlebt. Gab es ein besonders Ereignis (positiv oder negativ), über das ihr an dieser Stelle schon ein wenig ausführlicher berichten wollt?

Daniel:
(Da ich nicht so der „Erbsenzähler“ bin, füge ich dir hier einfach mal 'ne Grafik ein, die Mäfju erstellt hat)

Tour-Anekdoten gibt’s schon eine Menge, obwohl wir nie wirklich auf einer Tour waren, aber das ist oftmals Situationskomik, die man hinterher nur schlecht wiedergeben kann. Mich hat aber z.B. damals auf dem erwähnten Swordbrothers-Festival wirklich berührt, als einige Typen, offenbar aus Südamerika, ankamen und wissen wollten, ob wir wirklich DIE Reaper wären, die sie früher immer rauf und runter gehört hätten? Zum Beweis zauberten sie 'ne uralte Kassette hervor mit der siebten Kopie einer siebten Kopie unseres ersten Albums. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob überhaupt irgendein Album von uns jemals in Südamerika veröffentlicht wurde, aber irgendwie haben wir unseren Weg auch in den dortigen Underground gefunden, das macht mich schon ein bisschen stolz.

FFM-ROCK:
Berechtigt und nachvollziehbar.
Die letzten Worte gehören traditionsgemäß euch:

Daniel:
Und sie sind traditionsgemäß schwer zu finden. Üblicherweise sagt man dann wohl was darüber, wie man den Zustand der Szene einschätzt und zeigt sich damit dann als Insider. Was soll ich sagen? So was wie „Kauft CDs, oder besser noch Vinyl und lasst das Downloaden bleiben“? Das sind ziemliche Allgemeinplätze, das sollte jeder wissen. Aber es gibt da etwas, das mir schon seit längerem aufstößt und ich weiß nicht recht, wie ich das einschätzen soll: Es gibt augenscheinlich 'ne ganze Reihe junger Leute, die auf alten Heavy Metal stehen und auch wieder so aussehen und so rumlaufen, wie damals in den 80ern, das finde ich auf der einen Seite natürlich gut und auch verständlich, denn aktuell gibt es ja nicht so viel spektakuläres, neues. Aber auf der anderen Seite würde ich denen aber sagen, wenn euch die heutige Musik anödet, was ich gut verstehen kann, dann macht doch was Neues, macht die Musik die ihr jetzt hören wollt und tut nicht so, als hätten wir heute das Jahr 1984! Diese Zeit ist einfach vorbei und inzwischen ist viel passiert, daher es gibt noch viel mehr cooles Zeug, von dem man sich beeinflussen lassen kann.

FFM-ROCK:
Ich bedanke mich sehr für dieses Interview, es war mir eine Ehre und wünsche der Band auf ihrem weiteren Weg, dass sie der Heavy Metal-Szene noch sehr lange erhalten bleibt.

Daniel:
Danke für das coole Interview!

FFM-ROCK:
Sehr gern. Das war schon lange fällig.

Dieses Interview führte FFM-ROCK Redakteur Michael Toscher mit REAPER-Sänger/Gitarrist Daniel Zimmermann von Zuhause aus.

Foto: Band-HP / Grafik: Mäfju

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