SERGEANT STEEL


Mailer vom 07.03.21
Interviewpartner: Phil Vanderkill (voc.)

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SERGEANT STEEL

FFM Rock: Hallo, vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit nehmt, unseren Lesern einige Fragen zu beantworten. Zuerst erzählt doch mal ein bisschen was zur Band. Wie lange gibt es Sergeant Steel schon und wie habt Ihr zusammengefunden?

Phil: Uns gibt es seit 2007. Mit einigen Irrungen (Stichwort Jazz Esemble) und Wirrungen (Stichwort Kama Sutra) haben wir uns über einen Verlauf von mehreren Jahren kennen und lieben gelernt.

FFM Rock: Euer neues Album heißt Truck Tales. Wie kam es zu dem Titel und wie würdet ihr die musikalischen Unterschiede zu den bisherigen Veröffentlichungen beschreiben?

Phil: Der Titel basiert einerseits auf einer phonetischen Verballhornung der in den 80er-Jahren beliebten Zeichentrickserie „Duck Tales“. Zum anderen haben uns Trucker-Klischees schon immer fasziniert. Vor allem der „Bandit“-Streifen mit Burt Reynolds (ich trage neuerdings selber eine Rotzbremse als Hommage) haben bei uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Außerdem ist ein guter Bekannter von mir ein ehemaliger Fernfahrer. Ich weiß also aus erster Hand, was sich so alles auf Rastplatztoiletten abspielt. Diese Art von Gepflogenheiten erinnert sehr an unsere Bandproben. Musikalischer Hauptunterschied ist, dass auf „Truck Tales“ erstmals unser Drummer Cosy die Stöckerl schwingt. Er genießt das Schlagzeugspielen dermaßen, was aber kaum verwundert. Für ihn ist das eine großartige Abwechslung, zum sonst so eintönigen Knast-Alltag. Vieles blieb aber auch wie gehabt. Wer genau hinhört wird zum Beispiel bemerken, dass wir auch dieses Mal bei der Instrumentierung auf ein Hydraulophone verzichtet haben.

FFM Rock: Wie liefen denn die Aufnahmen? Wie alle Bands hattet Ihr ja wohl auch unter den Corona-Auflagen zu leiden.

Phil: Das kann man so nicht sagen, denn die Aufnahmen wurden bereits vor Covid fertiggestellt. Ich hatte sogar noch Zeit für ein Tinder-Date in Wuhan. Die Fledermaus-Teigtäschchen dort schmecken übrigens sagenhaft.

FFM Rock: Wie kommt ihr denn finanziell durch diese Zeit? Habt ihr alle noch „normale“ Berufe und wenn ja, was macht Ihr so?

Phil: Ja klar. Von den Einkünften der Band alleine können wir unseren aufwändigen Lebensstil kaum bestreiten. Unser Gitarrist Jack züchtet Tintenfische, speziell für die japanische Pornoindustrie. Kollege Chuck an der Axt importiert USB-Sticks in Phallus-Form, Bassist Ronny fährt zur See (er sticht 1 x monatlich ins Rote Meer), Keyboarder Ben verkauft mit Pheromonen präparierte Brillenfassungen und Drummer Cosy kann ohnehin nur mit uns spielen wenn er wieder Freigang hat. Ich selbst schreibe seit 47 Semestern an meiner Doktorarbeit „Das 5G Mobilfunk-Netz und seine mögliche Auswirkung auf das vermehrte Auftreten von Priapismus“.

FFM Rock: Kämen für Euch auch Sachen wie Crowdfunding in Frage? Es gibt ja Plattformen über die Fans Künstler auch monatlich unterstützen können.

Phil: Also dieses Krautfunding von dem immer alle reden kann uns gestohlen bleiben. Nicht dass wir nur Steaks essen würden, aber immer nur Kraut? Sicher nicht!

FFM Rock: Und daran anschließend, was haltet Ihr von Streaming-Konzerten? Sind sie eine Möglichkeit den Fans wenigstens einen Hauch Live-Feeling zu vermitteln oder geht das in Euren Augen gar nicht?

Phil: Das ist was für Leute, die einen Hauch von Reichtum verspüren wenn sie Onkel Dagobert bei „Duck Tales“ sehen.

FFM Rock: Themawechsel. Mal eine Frage zu euren Outfits. Ihr seid ja schon ein recht bunter Haufen. Gehört das zum Gesamtbild von Sergeant Steel oder wäre es auch ok, wenn einer von Euch nur in Jeans und T-Shirt auftreten würde?

Phil: Frag unseren EX-Drummer was wir von (ungewaschenen) Jeans und T-Shirts bei Auftritten halten.

FFM Rock: Mein Kollege fragt an dieser Stelle immer nach einer Anekdote oder einer lustigen Tourgeschichte. Habt Ihr da was auf Lager?

Phil: Das ist alles schon so lange her. Es fällt mir schwer mich da jetzt an etwas zu erinnern. Aber neulich bei unserer Band-internen Skype-Sitzung saß unser Ronny (Bassist) völlig nackt vor dem Bildschirm. Er schafft es sogar in diesen Zeiten, uns ein Schmunzeln ins Gesicht, bzw. eine Erektion in die Hose zu zaubern.

FFM Rock: Das wars auch schon von meiner Seite. Die letzten Worte gehören Euch.

Phil: Danke, Mann! Ich weiß zwar noch nicht was wir damit machen werden, aber da wird uns schon was einfallen!

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