GREYDON FIELDS
Mailer vom 16.01.24
Interviewpartner: Volker Mostert (voc., links) und Gregor Vogt (git., rechts)
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GREYDON FIELDS
FFM-Rock:
Moin ihr beiden, zunächst einmal meinen Glückwunsch zum neuen Album „Otherworld“. Bevor wir zum Album übergehen, stellt doch bitte mal euren neuen Bassisten Robert Hofmann (ex-KILLROOM) vor. Was war der Grund für den Besetzungswechsel in 2021.
Gregor:
Hallo Mike, vielen Dank! Wir freuen uns gerade über die vielen wirklich tollen Reaktionen zu „Otherworld“. Robert ist seit 2022 unser neuer Bassist und hat auf dem neuen Album auch direkt fantastische Bassparts eingespielt. Der Besetzungswechsel kam dadurch, dass unser vorheriger Bassist Patrick beruflich und privat sehr eingespannt war und die Band deshalb auf eigenen Wunsch verlassen hat.
FFM-Rock:
„Otherworld“, euer fünfter Tonträger im 15. Bandjahr, wobei ihr den 3-Jahres-Veröffentlichungs-Rhythmus bei den Alben konsequent einhaltet. Wie auch schon beim letzten Album „Warbird“ (2020) oder seinem Vorgänger „Tunguska“ (2018) stehen thematisch die bisherigen Textinhalte wie Gesellschaftskritik, Wissenschaft oder SciFi in vorderster Front. Geben euch diese Themen so viel Futter für neue Lyrics oder wollte ihr textinhaltlich gar nichts anderes angehen?
Volker:
Die wissenschaftlichen Themen faszinieren mich schon seit Kindheitstagen und ich habe als Chemiker selbst jahrelang in der medizinischen Forschung gearbeitet. Daran grenzen die SciFi-Themen direkt an. Dabei hat es mir vor allem das Werk von Isaac Asimov angetan, dessen Erzählungen z.B. für die Songs „End Of Eternity“ und „Breakdown“ Pate standen. Politische oder gesellschaftliche Themen drängen sich einfach manchmal auf. Metalbands machen oft Songs über Krieg, Mord und Totschlag. Unsere Realität hat daran ja leider keinen Mangel.
FFM-Rock:
Schaut man sich eure Discografie näher an, stellt man schnell fest, dass nahezu jedes Album bei der Produktion, dem Engineering, dem Mix und dem Mastering in anderen Händen lag. Was ist hierfür der Grund?
Gregor:
Das hat zum einen mit der terminlichen Verfügbarkeit der Engineers zu tun, aber wir probieren auch gerne neue Dinge aus. So hat jedes Album auch einen eigenen Charakter, den wir nicht missen möchten. Den Wunsch einmal mit Dan Swanö zusammenzuarbeiten, hatten wir schon sehr lange. Durch Volkers Lebensgefährtin Andrea kam dann sogar der persönliche Draht zustande, so dass wir Dan für den Mix und das Mastering beauftragt haben. Wir sind super zufrieden mit dem Ergebnis.
FFM-Rock:
Eine Band wächst in der Regel von Album zu Album – so auch GREYDON FIELDS. Als Außenstehender merkt man das vermutlich auch eher, als die betroffenen Bandmusiker selbst. Ich habe im Bezug auf „Otherworld“ das Attribut „Frischzellenkur“ verwandt. In wie weit liege ich da im Vergleich zu euren früheren Alben richtig?
Gregor:
Da könntest du Recht haben. Es gab keinen Masterplan, aber ich habe mich in letzter Zeit vermehrt mit meinen musikalischen Wurzeln, die im Heavy Metal der 80er liegen, beschäftigt und mir die Frage gestellt, was genau diese Zeit für mich ausmachte und was mich so daran fasziniert. Daraus resultierte für mich als Gitarrist und Songwriter, dem Gesang mehr Raum zu lassen und die Gitarren an den Stellen etwas zu reduzieren, an denen Volker singt. Mehr ist nicht immer mehr. Ich denke, dadurch haben die Songs eine nachvollziehbarere Struktur und mehr Raum erhalten, mit Vocals, die über der Musik „thronen“. Es ist GREYDON FIELDS aus einer anderen Perspektive, ich finde, das steht uns ganz gut.
FFM-Rock:
Wie schon zu „Warbird“ habt ihr jetzt mit „The Machine“ und „Time Is A Killer“ für das neue Album wieder zwei aussagekräftige Lyrik-Videos online gestellt. Gibt es einen Grund, warum ihr nicht mal ein Performance-Video anbietet?
Volker:
Das würde ich gerne wieder machen, so ähnlich wie wir das für „Rise Of The Underground“ oder „The Island“ umgesetzt haben, also eine Mischung aus Live-Aufnahmen von Bühne und Proberaum. Wir können demnächst mal wieder Live-Szenen sammeln, wenn wir mit dem „Otherworld“-Album auf die Bühne gehen.
FFM-Rock:
Eine Frage zum Cover- und Album Artwork, welche erneut aus der Hand von Björn Gooßes (Killustrations) stammen, ist diesmal Pflicht. Wurde das Artwork auf eure Wünsche/Ideen hin erarbeitet oder habt ihr ein fertiges Paket gekauft?
Gregor:
Es ist immer eine Gemeinschaftsarbeit. Am Anfang stellen wir uns bandintern die Frage, welchen Titel das Album haben könnte und gehen mit 1-2 Ideen auf Björn zu, von denen wir denken, dass diese auch optisch zur Band passen könnte. Björn erarbeitet dann wiederum Ideen und Entwürfe, die er uns vorstellt. Wir diskutieren dann über Farben, Inhalte, etc. Björn ist in diesen Dingen wirklich perfekt und superkreativ. Am Ende steht dann das Artwork, in das die Ideen aller Beteiligten eingeflossen ist und Björn dem Ganzen noch das zusätzliche Sahnehäubchen aufsetzt, mit dem wir nicht gerechnet haben.
FFM-Rock:
Taufrisch ist die frohe Kunde, dass die Vinyl-Fans mit „Otherworld“ bedient werden. Was genau wird dem Fan dahingehend angeboten?
Volker:
Für die LP hat Dan Swanö die Tracks einem Full-Dynamic-Range-Mastering unterzogen. Die Platte wird im Gatefold-Cover in schwarzem oder rot-marmorierten Vinyl erhältlich sein. Genau wie schon bei „Warbird“ werden für „Otherworld“ CD und LP mit jeweils anderem Cover-Artwork daherkommen.
FFM-Rock:
Gregor, du selbst bist Inhaber eures Labels Roll The Bones Records. Veröffentlichungstechnisch ist es dort sehr ruhig geworden. Woran liegt das?
Gregor:
Ich möchte mich einfach mehr auf die Musik und das Songwriting für GREYDON FIELDS konzentrieren. Mir wurde die Labelarbeit mit mehreren Bands einfach zu viel, deshalb wird es auf absehbare Zeit nur für unsere eigenen Alben zur Verfügung stehen. Ich wollte es sogar komplett aufgeben, aber dann habe ich es dann doch nicht über's Herz gebracht und irgendwie gehören GREYDON FIELDS und Roll The Bones Records ja auch zusammen.
FFM-Rock:
Diese Frage bekommen all meine Interviewpartner gestellt und ihr kennt sie auch bereits. Hättet ihr eine neue lustige Anekdote von einer Show oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde?
Volker:
Unsere Proben laufen immer alkoholfrei und ziemlich konzentriert ab, vielleicht passieren deswegen keine skurrilen Begebenheiten. Ist das eigentlich noch Metal? Aber diese Story von einer Show will ich euch nicht vorenthalten: im November spielten wir mit unseren Freunden von Hard’N’Berg im Wülfrather WüRGer Club. Die Jungs von Hard’N’Berg hatten kurz vorher dort gespielt und im Scherz rumgemeckert, weil es Backstage keine Handtücher gab. Als wir dann vor dem Gig den Backstageraum betraten, staunten wir nicht schlecht, denn dort hatte man für uns Handtücher bereitgelegt, die mit den jeweiligen Bandlogos bedruckt waren. Unglaublich, oder?
FFM-Rock:
So, dann sind wir auch schon am Ende der Fragerei. Zum Schluss bitte noch einige persönliche Worte an unsere Leser und eure Fans.
Gregor:
Vielen Dank für eure langjährige Unterstützung, wir wissen das sehr zu schätzen. Hört mal in „Otherworld“ rein, falls ihr es – oder uns – noch nicht kennen solltet.
Volker:
Ich freue mich auf die anstehenden Shows mit vielen der neuen Songs und bin auf die Reaktion der Leute gespannt. Ich hoffe, viele von Euch dort zu treffen!
FFM-Rock:
Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Gregor:
Ebenfalls vielen Dank, Mike.
Volker:
Danke Mike, ich hoffe, wir sehen uns spätestens auf dem ACFMF!
Mike von FFM-Rock Foto by Ina Schulz