ODIUM & CRUSHER – Hanau, Filli Forever

Konzert vom 09.02.13

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Faschingsamstag und kein Jecke – Was macht Mann/Frau da? Richtig, man folgt dem Ruf von ODIUM und fährt nach Hanau ins FILLI FOREVER, um sich „A Special Evening with ODIUM & CRUSHER“ reinzupfeifen. Gründe dafür gab es genug, denn eine Menge lang nicht mehr gesehener Freunde hatten sich im Vorfeld zu der gut beworbenen Veranstaltung angemeldet. ODIUM ließen zudem für die Eintrittskartensammler noch eine limitierte Anzahl von echten Hardtickets drucken, und der Musikfan konnte sich einen ersten Eindruck im Rahmen einer inoffiziellen Warm Up-Show für die in diesem Oktober stattfindende „Crushing Violence-Tour der beiden Bands machen.

Das FILLI FOREVER, in Gedenken an die ehemalige Bad Vilbeler (Rock)Disco FILLWOOD vor ca. sechs Jahren im Hanauer Stadtteil Wolfgang etabliert, ist vom Ambiente her eher Rockkneipe als ein Eventschuppen. Trotzdem finden hier auch ohne Bühne kleinere Clubkonzerte statt. So ist es nicht verwunderlich, dass bei 5-köpfigen Bands die Startaufstellung 1:3:1 (Drums, Saitenfraktion, Sänger) als gegeben steht. Auch über eine kräftige PA muss man sich hier keine Sorgen machen, da diese nicht von Nöten ist und ganz kleines Equipment für die Beschallung ausreicht. Wohnzimmerkonzert trifft hier die Wortwahl wohl am Besten.

Anders als noch beim A Chance For Metal Festival im Oktober 2012 empfand ich heute den Auftritt von CRUSHER. Das Rhein/Hessen-Quintett präsentierte ihren Mix aus Melodic Trash- und Power Metal für meine Ohren deutlich melodischer, was den Songs auch besser steht. Unerschrocken ging Frontmann Robin Geiss auf das für die Band neue Publikum zu, was auch kein großer Akt war, denn seine „Bühnenposition“ war mehr oder weniger innerhalb der ersten Reihe des Auditoriums. Lockere Ansagen brachten recht schnell das Eis zum Schmelzen und nicht wenige Anwesende verlagerten nach dem 4. Song „H 15“, oder beim anschließenden „Breaking The Law“ Cover ihren Platz vom Tresen vor die Bühne. Im gut 70-minütgen Set bauten die Herren noch ein Cover ein, wobei „I Wanna Be Somebody“ als obligatorischer Rausschmeißer herhielt und lautstark vom Publikum mitgesungen wurde. Laut Setlist präsentierten CRUSHER heute Abend auch drei neue Songs und etwas Material von der ordentlichen EP „Airfield Tapes“. Klasse Einstand beim Hanauer Publikum einer sich immer besser live präsentierenden Kombo, was auch zu einigen CD-Verkäufen geführt hat.

ODIUM 2013 bedeutet für den Fan einiges an Neuerungen. Zum Ersten hat man sich mit Jan Heusel (Ex-Sapiency) einen talentierten und festen Drummer an Bord geholt, der hier im kleinen Club eine ordentliche Visitenkarte abgab. Den Jungen gilt es mit seiner variablen Spielweise im Fokus zu behalten. Auch geht der 5er weiter seinen Weg in Richtung Professionalität und wartet mit einem neuen Backdrop und man staune, mit Sidebannern auf, die allesamt am aktuellen Album „Beautiful Violence“ angelehnt sind. Anders als CRUSHER setzten ODIUM auf ein 1:1:2:1 System (Drums, Bass, 2x Gitarre, Vocals), wodurch Basslady Beli Smaka als auch die Gitarristen Rochus Pfaff und Dave Hübsch ein wenig mehr Spielraum hatten. Der nach einer Herz-OP wiedergenesene Frontmann Ralf Runkel mutierte heuer zur Rampensau und turnte schon ab dem 2. Song auf den Tischen nahe der „Bühne“ rum und sorgte so gleich mal für mächtig Stimmung bei den mehr als 50 Fans, die sich im Laufe des Abends noch als sehr textsicher erweisen sollten und ihren Einstand stimmgewaltig bei „Beautiful Violence“ abgaben. Eben auch beim Titeltrack des aktuellen Albums gaben beide Gitarristen eine erste Duftmarke als Chorsänger ab, was man bei ODIUM so auch noch nicht wirklich kannte und den Song an sich noch mächtiger erscheinen ließ. Rast- und ruhelos zog Meister Runkel in der Folge des gut einstündigen Sets seine Runden und ließ sich wirklich in allen Ecken des Clubs blicken. So überbrückte er Gitarrensoli an der Theke sitzend oder ließ sich später bei „Warleader“ über den Tresen laufend abfeiern. Die Band hatte durchweg ihren Spaß heute Abend und leichtes Spiel, das Publikum mit ihren alten und neuen Trash- u. Power Metal Hymnen zu beehren. Zum Abschluss gab es in der Zugabe bei „Written In Flesh“ noch einmal den Chorgesang zu belauschen und auch nicht gerade oft, einen breit grinsenden Rochus zu erleben.


Dieses Package sorgt für Kurzweile, gute Unterhaltung und mächtig Spaß im kleinen Rund. Ich empfehle, checkt die Tourtermine an und überzeugt euch selbst.