REBELLION - Wetzlar, Franzis


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Support: Chimaera
Konzert vom 24.10.05

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Wann hat man schon mal die Gelegenheit einen Tourauftakt und ein Tourende in zeitlicher und räumlicher Nähe zu erleben. Die „Rebellen“ haben es mir quasi mit ihrer „Saga of Iceland – Tour“ ermöglicht. Nach der Warm Up - Show am 17.10.05 in der Langener Stadthalle und einer kleinen Rundreise durch Deutschland stand heute der Tourabschluss im Wetzlarer Kulturzentrum Franzis an. Heute mal etwas früher angereist, ereilte meinen Junior Jannick und mich schon gleich die schlechte Nachricht, dass sich Uwe (Lulis, g.) an der Hand verletzt hätte. Drummer Gerd Lücking brachte auch gleich Licht ins Dunkel. Am Vorabend, nach der Show in Osnabrück, ist Uwe auf dem Weg nach Backstage mit Flaschen in der Hand auf einer glatten Treppe ausgerutscht und gestürzt. Hierbei schnitt er sich an den Scherben den kleinen Finger der rechten Hand so tief auf, dass dieser umgehend in einem Krankenhaus mit 10 Stichen genäht werden musste. Die gute Nachricht ließ aber nicht lange auf sich warten und so erklärte Gerd, dass Uwe die Show trotzdem spielen würde

Und so begannen dann die Underdogs Chimaera aus Düsseldorf pünktlich um 21.00 Uhr mit ihrer Show. Wie Drummer DanToKa seine von der Rebellion-Crew zusammengeklebten Sticks allerdings bis dahin so schnell entwirrt hatte, blieb sein Geheimnis. Das Sextett ohne Plattendeal, aber mit einem recht ordentlichen und in Eigenproduktion auf den Markt geworfenen Debütalbum Namens „Myths and Legions“, legte von Beginn an mächtig los. Angefeuert von offensichtlich mehr als nur einer handvoll mitgereister Fans eröffneten die Jungs ihren knapp 40-minütigen Set mächtig „true“, indem Sänger Pan mit einem Schwert während des ersten Songs herum poste. Wer jetzt erwartet hätte, dass sich hier eine Manowar Kopie präsentierte wurde jedoch eines besseren belehrt. Klassischer Heavy Metal mit 80er-Tendenz wurde von den Mannen auf der kleinen Bühne präsentiert, der offenbarte, dass hier eine richtig gute Liveband mit massig Spiellaune am Start war. Da wurde gepost, was das Zeug hielt und vor allem immer wieder das Publikum mit in die Show integriert. Ein songsicherer Fan sang so z. B. einen Refrain alleine übers Frontmikro und durfte als „Belohung“ dann während des letzten Tracks dieses für Fronter Pan auch gleich mal halten, während dieser wieder eine Schwerteinlage brachte. Eben dieser Fan betätigte sich im Anschluss noch als einziger Crowdsurfer des Abends und ließ sich von den gut 100 Anwesenden bis zum Mischpult tragen. Festzustellen war, dass Chimaera live wesentlich besser rüberkommen, als auf ihrem Silberling und das lag nicht nur am wirklich gut gemischt Sound, der aus der kleinen Anlage kam. Auch neuer und bisher unveröffentlichter Song wusste genauso zu überzeugen, wie die Jungs an ihren Instrumenten. Ein richtig guter Support, der es verstand das Publikum mächtig vorzuglühen.
 
Nach einer recht kurzen Umbaupause war es dann für Rebellion und den angeschlagenen Uwe Lulis soweit. Mit der gleichen Setlist wie zur Tour und nur einer kleinen Umstellung in der Zugabe feuerten die Neu-Wikinger wieder eine Salve nach der anderen ins bestens vorbereitete Publikum. Uwe schlug sich trotz verpflasterter Fingerkuppen und verbundenem kleinen Finger ganz achtsam, wobei man ihm doch anmerkte, dass er mit starken Schmerzen zu kämpfen hatte. Von Anfang an sehr agil agierten die Akteure vor der Marshall Backline, wobei sich wie gewohnt Tomi Göttlich am Bass hervortat und schon nach ein paar Songs wieder klatschnass geschwitzt war. Dies hatte während der Tourtage offensichtlich auch Neuzugang Simone Wenzel inspiriert und sie wirkte nicht mehr so zurückhaltend an der zweiten Klampfe, wie noch beim Auftakt in Langen. Micha Seifert, heute textsicherer, legte ebenfalls eine mehr als solide Leistung ab und vergaß auch nicht das Flirten mit einer jungen Dame, die sich direkt vor seinem angestammten Platz postiert hatte und ständig versuchte seinen Gürtel zu öffnen.
Erwähnenswert ist auch der Ausflug von Göttlich und Seifert ins Publikum während eines Songs. Genauso wie der anwesende „Göttlich-Fanclub“, der offensichtlich aus ein paar Schülerinnen und Schülern einer von ihm zu unterrichtenden Schulklasse zu bestehen schien. Ruhepol Lücking ließ sich zudem zu ein paar karnevalistischen Drumeinlagen zu diversen Ansagen seiner Vorderleute hinreißen, die das auf über 130 Personen angewachsene Auditorium noch mehr anheizten. Gänzlich Sauna ähnliche Verhältnisse herrschten spätestens beim Schlusssong „Rebellion“, der diesmal von Tomi selbst angekündigt und vom Publikum lautstark ohne Band begonnen wurde. Während der Zugabe übergab Chimaera Sänger Pan dem Rebellen-Fronter als Running Tourgag noch ein Flasche Senf, um sich dann wieder zu seinen Mannen vor die Bühne zu begeben und mit zu bangen. Nach dem Schlussakkord sah man nicht nur auf der Bühne zufriedene Gesichter, sondern auch beim Publikum.

Die für mich jetzt vierte Rebellen-Show in diesem Jahr war auch die Beste und allen, die diese Tour aus welchen Gründen auch immer verräumt oder ignoriert haben, sei gesagt „Ihr habt was verpasst – selbst Schuld!“.
 
 
Setlist Chimaera:
Order of the fallen sun
Loneliness of the king
Fire the cannons
Tears in the night
Chimaeras rebirth
Night of the dragon
Darkwolf
Sunrise
Metallians

Setlist Rebellion:
In Memorandum Lindisfarnae (Intro)
Ynglinga Saga (To Odin We Call)
Eric The Red
The Sons Of The Dragon Slayer
The Prophecy
Ragnhild’s Dream
Canute The Great (The King Of Danish Pride)
Born A Rebel
Through The Fire
Dragons Fly 90
Sword In The Storm
Letters Of Blood
Adrenalin
Rebellion
Blood Rains
Harald Hadrade
Disdaining Fortune

Foto © 2005 by: Mike Langer

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