GOTTHARD - Frankfurt/M.

Konzert vom 12.03.18
Frankfurt/M., Batschkapp

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GOTTHARD
ERIC MARTIN
BATSCHKAPP

Ach, herrlich ... Wochenbeginn und Wochenende mit zwei Bands, die im letzten Jahr gemeinsam aufgetreten sind: Montags GOTTHARD und am kommenden Freitag dann PRETTY MAIDS. Könnte schlechter laufen :-)

Aber nun erstmal zum heutigen Abend: GOTTHARD gaben ihr Stelldichein mit der aktuellen "Defrosted Tour Part II". Die Erstausgabe fand im Jahre 1997 mit Steve Lee (R.I.P.) statt und war einfach Gänsehaut pur. Lagerfeuerstimmung und eine phantastische Songauswahl, alles akustisch und mit unglaublich viel Gefühl ... Hin und her gerissen war ich bei der Frage, ob sich das im Jahr 2018 wiederholen kann. Also musste ich mir das selbst anschauen ... zu einem GOTTHARD-Konzert muss man mich ja ohnehin nicht lange überreden. Gesagt, getan und ab nach Frankfurt. Einlass Batschkapp 19.00 Uhr, Konzertbeginn 20.00 Uhr. Ohne Vorband, wie ich bis dahin glaubte. Doch das war wohl ein Missverständnis, denn Support war kein Geringerer als ERIC MARTIN (MR. BIG) himself, der eigentlich als special guest angekündigt war und den ich während und nicht vor der Show erwartet hätte.

 

Zusammen mit einem Gitarristen lieferte ERIC MARTIN einen soliden Auftritt ab. Mal wieder ein Beweis, dass es für erstklassige Musik(er) nicht viel mehr braucht, als eine tolle Stimme und das perfekte Beherrschen der Instrumente. Kann man auf allen anderen "Schnickschnack" verzichten. Es war ein kurzer, knackiger und vor allem für Mr. Martin ein sehr heißer Gig; dem Armen lief das Wasser vermutlich aus allen Körperporen, während er voller Hingabe einige der großartigen MR. BIG - Songs zelebrierte. BIG, GREAT, GROSSARTIG, EINFACH NUR GROSSARTIG. Wie leider bei Supportacts üblich: Keine Zugabe, obwohl diese lautstark gefordert wurde. Aber vielleicht liegt einfach in der Kürze die Würze. Ich fand's SENSATIONELL!!! Im August steht ja dann noch die MR. BIG Tour an, also kann man sich hier noch Nachschub holen ...

Setlist ERIC MARTIN

Everybody Needs A Little Trouble
Superfantastic
Fragile
Damn I'm In Love Again
Voodoo Kiss
To Be With You
Daddy, Brother, Lover, Little Boy
Wild World

Nach der Umbaupause, die sich sehr kurzweilig gestaltete, hüllte sich die Bühne in mystisches Grün, im Hintergrund das Gotthardmassiv, das Gotthard-Logo und Krähen. Diese kamen nicht alleine "angeflogen", nein: die Band war ebenfalls gelandet. Nic Maeder (v.), Leo Leoni (g.), Freddy Scherer (g.), Marc Lynn (b.) und Hena Habegger (dr.) hatten ferner ihren langjährigen Keyboarder Ernesto Ghezzi, Percussionist Andi Pupato, der bereits 1997 bei "Defrosted I" mit am Start war, und zwei junge Backgroundsängerinnen mit über die Grenze gebracht.

Das sinnliche "Miss Me" vom aktuellen Silver-Album eröffnet die "Auftau-Tour", es schließt sich "Out On My Own" vom 97er D-Frosted-Album an, so dass immer eine gewisse Ballance zwischen "alt" und "neu" gehalten wird, der Schwerpunkt sich aber doch mehr in die Neuzeit verlagert. Ist für mich persönlich leichter, da die alten Songs mit Steve einfach unerreicht sind. So wie sie wird sie auch niemand mehr singen, obwohl Ronnie Romero, der Sänger von Leos Side-Projekt CORELEONI verdammt nah dran ist. Im "Hier und Jetzt" sind Gotthard 2.0 aber immernoch eine ganz große Hausnummer. Nicht umsonst meine Lieblingsband. Auch wenn es sich heute anders anfühlt. Trotzdem macht nach wie vor Spaß, mit der Band abzufeiern und darauf hoffe ich auch wieder bei einem Vollstrom-Konzert. Demnächst in diesem "Theater" oder auch an anderer Stelle.

Die Band ist meines Erachtens näher zusammengerückt und der Spaß, den die Jungs untereinander haben, ist deutlich zu spüren, was sich auch in der Spielfreude niederschlägt. Zwischendurch werden so einige Anekdötchen erzählt, Leo ist stets zu Scherzen aufgelegt und Nic lässt die Steine rollen :-) Oder wie war das doch gleich mit den STEIN'N'ROLLEN?! Jedoch kommt auch die sentimentale Seite nicht zu kurz ... in Balladen sind sie eben einfach HAMMER. Was mich wieder sehr berührt hat, war, dass Steve auch immer präsent ist, die Band seiner gedenkt und ihm einen Song widmet. Da floss so manches Tränchen. Ein Zuruf aus dem Publikum "Steve is proud of you" rührte Nic sehr, er bedankte sich. Ist kein leichter Stand für ihn ... aber er macht einen verdammt guten Job.

Das Schlusslied ... "Smoke On The Water", anscheinend der einzige Deep Purple Song, der immer wieder irgendwo herhalten muss, präsentierte sich durch die weibliche Unterstützung in völlig neuem Gewand, was mich diesen dennoch nicht mehr lieben lässt ... Geschmackssache.

Um nochmals auf meine eingangs gestellte Frage zurückzukommen: Kann sich Defrosted 1997 im Jahre 2018 wiederholen? Nein, kann es nicht. Aber es kann anders sein und dabei doch auch schön. Ich habe den Abend sehr genossen ... ABER ... ich muss doch wenigstens einmal meckern (sorry, angeboren): Ich hatte mich auf "Angel" eingestellt, ein wunderschöner Song von der "Defrosted I", der meiner Meinung nach völlig unterbewertet wird. Er hätte so gut reingepasst ... vielleicht darf ich das als Wunsch für die nächste Tour äußern?

Setlist GOTTHARD

Miss Me
Out On My Own
Bang!
Sweet Little Rock 'N' Roller
Beautiful
Feel What I Feel
Hush
Remember It's Me
Stay With Me
Tequila Symphony No. 5
Mountain Mama
Why
C'est La Vie
One Life, One Soul
Tell Me
Starlight
Sister Moon
Right On
Lift U Up
----------------------------------
Heaven
Anytime Anywhere
Smoke On The Water

Fotos: © 2018 Sylvia Hoidn

Weitere Fotos (Stefan Hoidn) findet Ihr in Kürze in unserer >FOTOGALERIE<

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