METAL CITY FESTIVAL XII - Lünen, Lükaz


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Konzert vom 11.12.10

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HELSTAR
EURE ERBEN
TORIAN
SALVATOR MMVI

Nachdem ich vier Anläufe gebraucht habe um endlich mal im Lünener „Lücaz“ einem der „Metal City Festivals“ beizuwohnen und mir dabei solche Headliner wie PAUL DIANNO, OMEN und VICIOUS RUMORS durch die Lappen gingen, hatte ich mir den Auftritt der Texas Legende HELSTAR fest eingeplant und so kam es, das wir uns am einzigen Schnee- und Frostfreien Tag dieser fürchterlichen aktuellen Eiszeit nach ca. 45 minütiger Fahrzeit (inkl. einiger Umwege trotz Navi) sogar tatsächlich am Ort des Geschehens einfanden. Das „Lückaz“ selbst ist mit Abstand die beste Location, die das Ruhrgebiet aktuell für Konzerte dieser Größenordnung zu bieten hat. Super gepflegte Atmosphäre, nicht zu groß, super Eintritts- und Verzehrpreise (VVK 10 €, Pils 0,33l 1,50 €), Metallerherz was willst du mehr? Das Rauchverbot in der Halle selbst ist allerdings mit an Sicherheit grenzender Warscheinlichkeit für meine aktuelle Erkältung verantwortlich. Da das „Lükaz“ aber wohl eine Art Jugendbegegnungsstätte darstellt vollkommen legitim.

Mit HELSTAR hatte man einen mehr als kultverdächtigen Headliner verpflichtet, aber auch die Vorbands konnten über weite Strecken überzeugen.

Pünktlich um 20:00 legten SALVATOR MMVI aus Hamm los. Rein qualitativ konnten die Jungs mit ihrer etwas eigenwilligen Mischung aus traditionellem Metal, Motörhead und einer Prise Punkrock bei ihrem allerersten Auftritt zwar keinen Hering vom Teller ziehen, dennoch machte das chaotische und zugleich durch und durch sympathische Auftreten der noch jungen Band einiges wieder wett. Die Posen saßen auch alle schon  ganz prima und die ersten Crowdsurfer wurden vom doch noch sehr spärlich vertretenen Publikum quer durch die ganze Halle getragen. Passt!

Als nächstes standen die von mir sträflich unterbewerteten Paderborner Power Metaller TORIAN auf der Bühne. Unterbewertet deshalb, weil meine letzte TORIAN Erinnerung (abgesehen von einem 15 minütigen Eindruck an einem verkaterten Samstag Nachmittag des Winternachtstraum Festivals) mittlerweile 6 Jahre zurück liegt. Damals empfand ich die Band als sehr amateurhaft wenngleich auch da schon vor allem der kräftige Gesang von Sänger „Para“ auffiel. Was die Band hier auf dem MCF ablieferte war allerdings meilenweit von meinen alten gespeicherten Eindrücken entfernt, sodass ich schon nach gefühlten 10 Sekunden doch mehr als begeister war. Auf der Bühne agierte eine äusserst tighte, gut eingespielte Band die eine ausgesprochen professionelle Show ablieferte, einzelne Musiker hier hervorzuheben wäre sicherlich nicht fair, jedoch der angesprochene Gesang hat sich nochmals ein ganzes Stück verbessert, sodass ich zwischendurch auch immer mal wieder das Bild einer angenehmen Version von „Hansi Kürsch“ im Kopf hatte. Der energiegeladene, wenn auch mit ca. 45 Minuten leider viel zu kurze Gig bestand sowohl aus Songs vom Erstling „Dreams Under Ice“ als auch vom 2009er „Thunder Times“ und gipfelte in der finalen Bandhymne „Torian“. Grosses Kino, diese Jungs MUSS man wirklich im Auge (und vor allem im Ohr) behalten. Bockstark!

Die anschließend folgende Essener Thrash Kapelle EURE ERBEN, die derzeit irgendwie am laufenden Meter auf irgendeiner Ruhrpott Bühne stehen verleiteten mich erwartungsgemäß dazu den Baguette- sowie die Merchandise Stände abzuklappern und zwischendurch das eine oder andere Bierchen zu verhaften. Doch zurück zum wesentlichen. Die in den 80ern als DARKNESS bekannte Band weis zwar musikalisch über weite Strecken recht gut zu gefallen, jedoch gehen mir die teils peinlichen deutschen Texte fürchterlich auf den Keks. Wie bei allen Support Bands an diesem Abend war die Halle auch bei den Erben sehr mäßig gefüllt, die Jungs hatten dennoch offenbar Spass an ihrem Auftritt und ließen sich von einigen Die Hard Fans abfeiern. Gut so!

Dann sollte das lange Warten endlich ein Ende haben und die Halle füllte sich auch langsam etwas (dennoch glaube ich nicht, dass man die 150er Marke knacken konnte). Die Texas Kultmetaller stiegen mit „Angels Fall To Hell“ und „Pandemonium“ vom zwar überraschend harten, aber doch erstklassigen neuen Album „Glory Of Chaos“ in den gut 90 minütigen Set ein. Das zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht als „ausrastend“ zu beschreibende Publikum erlebte eine vor Spielfreude nur so strotzende Band, die so unglaublich tight agierte als hätte man die letzten 20 Jahre nichts anderes gemacht als zusammen Gigs zu spielen. Die beiden Gitarristen „Larry Barragan“ und „Robert Trevino“ zündeten ein Riff- und Solifeuerwerk das Seinesgleichen sucht, wozu Neuzugang „Michael Lewis“ und Basser „Jerry Abarca“ das perfekte Gerüst lieferten. Sangesgott und Obersympath „James Rivera“ war natürlich erwartungsgemäßg über jeden Zweifel erhaben und pendelte zwischen teils sirenenartigen Gesangslinien (alter Stoff) und hohen Screamattacken (neuer Stoff) hin und her. Im weiteren Verlauf des Abends durften neben weiteren Songs vom neuen Album wie das heute aufgrund einiger anwesender Anhänger des deutschen Overkill Fanclubs in „Skullcrushers“ umbenannte „Bonecrusher“, „Monarch Of Bloodshed“ oder des auf CD etwas gewöhnungsbedürftigen, jedoch live absolut gewaltigen Krachers „Alma Negra“ aber auch jede Menge alter Stoff wie „Remnants Of War“, „The King Is Dead“, „Winds Of War“ (wenn mich nicht alles täuscht!), „Run With The Pack“, „Baptized In Blood“, „Suicidal Nightmare“ nicht fehlen. Bei „Evil Reign“ gröhlte dann schlussendlich doch die ganze Halle bis zur schmerzhaften Heiserkeit und auch die Bühne durfte von den Fans belagert werden. Die Band hatte mordmäßig Spass in den Backen und James und seine Jungs grinsten wie die vielzitierten Honigkuchenpferde. Als allerletzte Zugabe (zuvor gab es unter anderem noch „King Of Hell“) bedankt man sich mit dem Debut Kracher „Burning Star“ und die Band ging siegreich von der Bühne. Die meisten der Anwesenden (wie auch ich) dürften an diesem denkwürdigen Abend wohl (wieder einmal) mit der Erkenntnis nach Hause gefahren sein, dass früher sowieso alles viel besser war und gestreifte Stretchhosen und weisse Adidas Turnschuhe nicht unbedingt Zeichen einer vergangenen Zeit sein müssen! In diesem Sinne, wir kommen wieder!!!

Ach ja, wer sich audiovisuell einen Eindruckvon diesem großartigen Abend machen will, sollte in nächster Zeit mal einen Blick auf die Seite der Kollegen von „Heavy Metal Home TV“ werfen, der „Ili“ war den ganzen Abend nämlich seeeehr fleißig bei der Sache!


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