Viel könnte ich über Doogie Whites Karriere schreiben, viel über dessen Stationen und Erfolge. Doch muss man dies noch? Allein der Name dürfte heutzutage bereits, nur durch seinen Klang, für Qualität bürgen. Zusammen mit seinen 80´er Jahre Weggefährten LA PAZ hat der Altmeister hier ein klassisches Blues Rock Album aufgenommen, über das es eigentlich recht wenig zu berichten gilt. Soll ich schwärmen oder lobhudeln? Hier sagen wenige Sätze mehr als 1000 Worte wie ich denke. Oldschool aber zeitlos. Kurzweilig und facettenreich. Abwechslungsreich und griffig. Hier ließen sich sicherlich noch viele weitere Definitionen finden um die Größe von und Güte von „Granite“ zu beschreiben. Bin ich eigentlich gar kein allzu großer Freund von Klassik Rock mit Blues Touch, hat mich „Granite“ wirklich von vorne bis hinten formidabel unterhalten. Kurzweilig fliegen die Songs vorbei, um mit dem überlangen Glanzstück und Albumhighlight „Shame The Devil“ zu enden. Mehr gibt es hier auch nicht zu sagen. Ein Album wird halt nicht nochmal besser indem man noch mehr schreibt. Anspieltips: „This Boys“, „Lessons In Love“, Just For Today“.
Fazit: Zeitloses Sahnescheibchen das perfekt unterhält und keinerlei Anlass zur Kritik bietet.
Man mag es kaum glauben, aber die finnischen Flitzefinger Deathmetaller um "" haben mittlerweile auch schon 15 Jahre auf den Buckel. Grund zum Feiern also in Form einer Best Of Compilation, die rein optisch noch von einer Live DVD veredelt wird. Festgehalten hat man hierfür die kanadische Bodom Tour, die zudem mit diversen Backstage Material erweitert wurde.(leider lag mir diese DVD nicht bei, so dass ich rein gar nichts zu Bild und Ton dieses Manifestes sagen kann). Wohl aber kann ich das zu der 20 Track starken Best Of CD tun. Neben einem bunten und breiten Querschnitt quer durch alle Alben und Schaffensphasen, bieten die immer sehr coverfreudigen Finnen gleich zwei brandneue unveröffentlichte Bandcover. Hier mit Stücken von den Dropkick Murphies „I' m shipping up to Boston“ und „Jessies Girl“ von Rick Springfield. Eigentlich wertungsfrei erhält jeder Neu- als auch Altfan hier die volle Breitseite an technisch treibendem Melodic Death geboten, bei dem kaum Wünsche offen bleiben. Wie üblich wird der ein oder andere zwar seinen persönlichen all time Song vermissen, aber man kann es halt nicht jedem recht machen nicht wahr? Fazit: Viel Bodom. Nichts auszusetzen. Hier kann man definitiv nichts falsch machen.
Für mich haben Various Artist Sampler in 90 % aller Fälle einen faden Beigeschmack. Einige wenige zugkräftige, namhafte Bands, die den größten Teil des Budgets fressen und meist viele namenlose Newcomer oder erfolglose Gurken. So leider auch bei Rock Attack Vol. 1. Die Einteilung dieser Doppel CD lässt mich zudem bereits zu Beginn die Stirn runzeln. Unter dem Banner „Rock“ vereinen sich nämlich viele Metal Bands aus deutschen Landen, welche merklich in eine druckvollere Richtung streben. Die ersten 10 Songs lassen sich superb gewählt bedenkenlos, mit freudigem Grinsen, durchwinken. Hardcore Superstar, Victory, Megaherz, Subway to Sally, Edguy oder Krypteria (um hier nur einige zu nennen) sind völlig zu Recht mit cool gewählten Stücken auf diesem Sampler vertreten. Hier boxt der Papst und rockt der Bär. Danach geht es aber mit , auf Underground Niveau auftretenden Bands, merklich und im Steilflug in den Keller. Mit CD 2 „Metal“ sinkt man zudem noch einmal, fast schon ärgerlich, weiter weit unterhalb die Grasnarbe. Metal!!! Bitte Leute. Hier tummeln sich ewige Underground Bands oder komplette Newcomer aus den Bereichen Dark, Core, Death Core oder US Metal. Lediglich die US Veteranen Tokyo Blade können mich hier einmal kurz zucken lassen. Zu eintönig zu undifferenziert Perlen hier gänzlich alle Stücke von mir ab.
Fazit: Ich finde es ja auf der einen Seite nett und löblich auch den Bereich Newcomer zu supporten, doch muss es mit so vielen schlechten sein? Qualitativ geht dieser Sampler nämlich genau aus diesem Grund mächtig in die Hose. Wenige Killer und hörbar viele Filler. Muss man nicht haben.
Englischer kann man eigentlich gar nicht mehr klingen. Nick Parker, der hier mit seinem schon etwas älteren Debüt (Aufnahmen faden schon 2010 statt) ein Paradealbum an verträumt, gefühlvoller Musik vorlegt, eignet sich eigentlich nahezu perfekt dafür, um als Hintergrundbeschallung für gesellige Pub Abende, tätig zu werden. Sehr auf den Gesang und das erzählen von Geschichten gewichtet, drängt die teilweise mehr als dezente Instrumentierung, hierbei weit in den Hintergrund. Seicht ist das wohl passende Wort für die sanfte, balladeske Untermalung, die vornehmlich aus akustischer Gitarre, Mandoline oder Akkordeon besteht. Liebliche Melodien plätschern dahin und winzige Folk oder Blues Elemente schleichen sich hin und wieder ins Songwriting. Ein Album, das von den beiden leicht County lastigen Stücken „Metaphor“ und „I´m Counted With You“ abgesehen einfach nur, im wahrsten Sinne des Wortes, dahin treibt. Dadurch vermisse ich zwar echte Highlights und außerdem hört man kaum Spielraum für Experimente, doch trotzdem, oder gerade deshalb weiß „The King Of False Alarms“ durchaus zu unterhalten.
Fazit: Immer voraus gesetzt, man mag die verträumt, traurige und gefühlvolle Auslegung dieses Albums, erhält der Akustik Country und Folk Fan hier ein echt schönes Stück englischer Musik.
So ganz verstehe ich nicht warum sich Bands IMMER und grundsätzlich am Riffing der australischen Rock Götter orientieren müssen. Eine grundeigene Ausstrahlung vermissen lassen. Auch auf ihrem zweiten Album „This is Rock´n Roll“ zelebrieren Hardbone nämlich genau jene, von AC-DC so salon- fähig gemachte Richtung des Blues Rock und Rock´n Roll. Dies führt aber dazu, dass man Songs nach Schema F und Rock von der Stange zu dreckig, rotzigen Stücken nach Lehrplan verarbeitet. Songs die von jedem hätten stammen können. Ein eigenes Gesicht vermisse ich schmerzlich. Um hier aber keinen falschen Eindruck zu erwecken, das Album an sich ist ein echter Tritt in die Nüsse. Rockt und groovt wie Sau und kommt grundsolide mit hochkarätigem Songwriting daher. Den Innovationspreis gewinnen die fünf Hamburger damit aber, aus oben erwähnten Gründen, eben nicht. So hört man also eine handwerklich perfekte AC-DC Tribute-Band, die ihre eigenen Kompositionen unters Volk bringen möchte. Da aber auch die schön ausgewogene Produktion bei mir punkten kann, möchte ich den Jungs nicht allzu viele Steine in den Weg legen. Der aktuelle Hardbone Rundling ist so ziemlich alles, nur kein Rohrkrepierer. So erhält man hier ein Rock´n Roll Sahnealbum, das ich von den Youngs seit Mitte der 90´er hörbar vermisst habe.
Fazit: AC-Dc meets Bullet. Dreckiger vorzeige Blues Rock, dem es leider ein wenig an eigener Note fehlt. Trotzdem äußerst empfehlenswert.
Man mag Sänger und Namensgeber Hannibal ja mit vielen Vorschusslorbeeren bedenken, doch zählen für mich am Ende nur die Fakten und Qualitäten des aktuellen 2. Longplayers „Cyberia“, der ganze 6 Jahre auf sich warten ließ. Zumindest einen sehr eigenen Stil, darf ich der fünfköpfigen Industrial Rock Formation bereits hier bescheinigen. Spacig, sphärige Industrial Keyboards treffen auf schreddernd kalte Rhythmus-Gitarren. Hannibals Gesang eher in moderater Tonlage angelegt, springt zwischen wohligen Refrains und hypnotischen Shouts. Doch gerade durch die sehr statischen Gitarren ist es zwingend nötig, einen melodiösen Gegenpart zu erschaffen. Dies gelingt aber leider nur teilweise. So treffen, sucht man nach artverwandten Bands, Faith no More auf Rough Silk. Der Opener“ Burn Me Alive“ stimmt auf jeden Fall schon einmal zünftig ein und „Angelryche“ und „My God“ zünden bei mir schnell und kräftig, weil diese eben jene erwähnten, hohen Melodieparts aus griffigen Refrains und abwechslungsreicher Instrumentierung perfekt treffen. „Somebody Wake Me“ und „ das fantastische „Insane“ schlagen hier voll in eine äußerst groovige Faith no More Richtung, die ebenfalls hörbar Punkte sammeln können. „Let The Rain“ mit leichter HIM Schlagseite kommt dagegen zwar recht adrett daher, lässt aber einiges an Potential verstreichen. „Rise“ hingegen fesselt mit verträumten Keyboardspiel und geht durch den Refrain sofort in die Birne. Den Song darf man sich im Übrigen als Video au der Myspace Seite der Jungs genehmigen. Zusammenfassend darf man Hannibal schon das gewisse Etwas bescheinigen. Athmo Keyboards mit starken Industrial Touch, kalt statische Gitarren und wenn vorhanden, simple aber griffige Refrains halten den Hörer längere Zeit bei der Stange. Es ist zwar nicht alles Gold was glänzt, einige Gitarrenparts hätten gerne noch ein wenig mehr Melodie vertragen können und einige Stücke auch deutlich mehr Ideenreichtum und eigene Authentizität, doch Hannibal besitzen unumstößlich das gewisse Etwas. Der Drang in Richtung Hit oder Hitbreaker fehlt mir aber.